Kampf zu
dieser Zeit an unserer Westfront tobt. Wenige Tage vorher hatten die
Amerikaner ihren grossen Erfolg zwischen Maas und Mosel errungen, und eine
weitere Ausdehnung der Angriffe steht dort noch bevor.
Die erste Unterstuetzung, die wir freimachen koennen, sind Truppen, eine
gemischte Brigade, die fuer Transkaukasien bestimmt waren und eben ueber das
Schwarze Meer befoerdert werden. Sie werden durch Funkspruch abgedreht und
sollen ueber Varna-Sofia herankommen. Diese Kraefte genuegen jedoch nicht. An
unserer Ostfront koennen wohl noch einige Divisionen entbehrlich gemacht
werden. Wir wollten sie an eine ruhige Front des Westens bringen. Doch was
sind das fuer Truppen? Kein Mann unter 35 Jahren, und alle Vollkraeftigen
schon nach dem Westen geholt! Kann von ihnen noch eine besondere Leistung
erwartet werden? Sie moegen den besten Willen mitbringen, aber in diesem
Klima und ohne Ausruestung fuer den Krieg in einem gebirgigen Lande sind sie
an der mazedonischen Front nur bedingt brauchbar. Doch es muss sein, denn
nicht nur die bulgarische Armee, auch die bulgarische Regierung und der
Zar muessen in dieser schwersten Gefahr deutsche Hilfe erhalten.
Auch vom Westen her schicken wir Unterstuetzung. Unser Alpenkorps, eben
erst aus schwerstem Kampfe gezogen, wird zur Fahrt nach Nisch auf die Bahn
gesetzt. Ebenso beteiligt sich Oesterreich-Ungarn an dem Versuch, Bulgarien
zu helfen, und stellt mehrere Divisionen hierfuer zur Verfuegung. Wir
verzichten daher auf weitere oesterreichisch-ungarische Unterstuetzung an
unserer Westfront.
Bis diese deutsche und oesterreichische Hilfe eintreffen kann, muss versucht
werden, wenigstens die Masse des bulgarischen Heeres zu retten. Trotz
aller bulgarischen Bedenken wird deshalb von dem deutschen
Heeresgruppenkommando der Befehl zum Rueckzug an die rechte und mittlere
bulgarische Armee gegeben. Die Stellungen auf der Belasiza, noerdlich des
Doiransees, sollen den Drehpunkt der ganzen Bewegung bilden.
Die linke bulgarische Armee wird waehrend dieser ganzen Zeit nicht
angegriffen. Ihre Stellungen auf der Belasiza und hinter der Struma sind
von groesster Staerke. Wenige Maschinengewehre und Batterien genuegen fuer ihre
Verteidigung. Trotzdem verbreitet sich auch in dieser Armee Verwirrung;
Mut und ruhige Ueberlegung schwinden. Der Fuehrer haelt seine Lage fuer
unhaltbar und beschwoert den Zaren, sofort Waffenstillstand zu schliessen.
Der Zar antwortet: "Gehen Sie in den Stellungen,
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