diesem Tage nicht bis an
die Somme vor, obwohl ihm auf diesem Wege von unserer Seite kaum noch
nennenswerte Kraefte haetten entgegengestellt werden koennen.
Dem verhaengnisvollen Vormittage des 8. August folgte ein verhaeltnismaessig
ruhiger Nachmittag und eine noch ruhigere Nacht. Waehrend dieser rollen
unsere ersten Verstaerkungen heran.
Die Lage ist bereits zu unguenstig, als dass wir von dem anfaenglich
geforderten Gegenangriff die Wiedergewinnung der alten Kampffront erwarten
koennen. Der Gegenstoss haette laengerer Vorbereitung und staerkerer Truppen,
als am Morgen des 9. August zur Hand sein koennen, bedurft. Daher soll und
darf nichts ueberstuerzt werden. Die Ungeduld an der Kampffront glaubt
jedoch, nicht warten zu koennen. Man meint, guenstige Gelegenheiten zu
versaeumen, und stuerzt sich in unbezwingliche Schwierigkeiten. So geht ein
Teil der herangebrachten kostbaren, frischen Infanteriekraft in oertlich
begrenzten Erfolgen verloren, ohne der Lage im grossen zu nutzen.
Der Angriff am 8. August war durch den rechten englischen Fluegel
unternommen worden. Die suedlich anschliessenden franzoesischen Truppen
hatten sich nur in geringem Umfange am Kampfe beteiligt. Es war aber zu
erwarten, dass die grossen britischen Erfolge nunmehr auch die franzoesischen
Linien in Bewegung bringen wuerden. Gelang dem Franzosen ein rasches
Durchdringen in der Richtung auf Nesle, so musste unsere Lage in dem weit
nach Suedwesten vorspringenden Verteidigungsbogen verhaengnisvoll werden.
Wir befehlen daher die Raeumung unserer bisherigen ersten Stellungen
suedwestlich Roye und weichen in die Gegend dieser Stadt zurueck.
Die Folgen des 8. August und die Fortsetzung unserer Kaempfe im Westen bis
Ende September
Ueber die politischen Wirkungen unserer Niederlage am 8. August gab ich
mich keinen Taeuschungen hin. Unsere Kaempfe vom 15. Juli bis 4. August
konnten im Ausland wie in der Heimat als die Folge einer nicht geglueckten,
kuehnen Unternehmung angesehen werden, wie solches sich in jedem Kriege
ereignet. Das Missgeschick am 8. August stellte sich dagegen vor aller
Augen dar als die Folgen einer offenkundigen Schwaeche. Es war etwas ganz
anderes, ob wir in einem Angriff scheiterten, oder ob wir in einer
Verteidigungsschlacht besiegt wurden. Die Beutezahlen, die unsere Gegner
der Welt bekanntgeben konnten, sprachen eine deutliche Sprache. Heimat und
Verbuendete mussten aengstlich aufhorchen
|