ns und Chateau-Thierry feststand. Es war vorauszusehen, dass
unser Angriff eine Gegenwirkung der um Compiegne und Villers-Cotterets
versammelten franzoesischen Kraefte geradezu herausforderte. War General
Foch auch nur einigermassen zu einer aktiven Taetigkeit imstande, so musste
er aus seiner bisherigen passiven Haltung heraustreten, sobald sich unser
Angriff ueber die Marne und auf Reims aussprach. Ich habe schon gesagt, dass
der franzoesische Fuehrer fruehzeitig von unseren Plaenen erfuhr und
ausreichend Zeit fand, diesen zu begegnen.
Die Aufgabe unserer Truppen zwischen Aisne und Marne gegen einen
franzoesischen Angriff aus der allgemeinen Richtung von Villers-Cotterets
her war daher nicht einfach. Wir hatten deshalb hinter den Truppen der
vordersten Verteidigungslinien eine Anzahl von Eingreifdivisionen
bereitgestellt, und glaubten daher, mit vollem Vertrauen an den eben
geschilderten grossen Angriff auf Reims herangehen zu koennen. Freilich
waren die zwischen Soissons und Chateau-Thierry stehenden Truppen nicht
alle frisch, aber sie hatten sich in den vorausgegangenen Kaempfen so
glaenzend geschlagen, dass ich sie ihrer jetzigen lediglich defensiven
Aufgabe fuer durchaus gewachsen hielt. Hauptsache schien mir zu sein, dass
auch alle Teile unserer dortigen Verteidigung die Wahrscheinlichkeit eines
starken feindlichen Angriffs ununterbrochen nicht aus den Augen liessen. Ob
in dieser Beziehung an der Front Soissons-Chateau-Thierry Versaeumnisse
vorgekommen sind, bleibt vielleicht immer eine Streitfrage. Ich selbst
glaube auf Grund spaeterer Mitteilungen, dass der anfaenglich guenstige
Verlauf der Ereignisse an der Marne und bei Reims vom 15. bis 17. Juli die
Truppen an der Front Soissons-Chateau-Thierry an einigen Stellen den Ernst
der Lage vor ihren eigenen Linien verkennen liess.
Man hoert dort waehrend dieser Tage den Kanonendonner aus der
Angriffsschlacht herueberschallen, man erfaehrt unser anfaenglich Erfolg
versprechendes Vorgehen ueber die Marne; Uebertreibungen der erreichten
Erfolge kommen, wie so oft, auf ungeprueftem Wege zu den Truppen. Man
erzaehlt sich von der Eroberung von Reims, von grossen Siegen in der
Champagne. Vor der eigenen Front bleibt es aber drei Tage lang still, fuer
einen sachlichen Beobachter unheimlich still, fuer jemand, der ohne naehere
Kenntnis der Lage dem Gefuehle nachgibt, beruhigend still. Beobachtungen in
der Richtung auf Villers-Cotterets, die am 15. Juli noch volle
Aufmerksa
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