rophe zu werden, wenn es uns nicht gelingt, sie in der
frueheren Weise wiederherzustellen, oder sie wenigstens in ihrem jetzigen
Zustand zuverlaessig zu festigen. Meinen Wuenschen und Absichten haette es
entsprochen, den feindlichen Einbruch von Norden her ueber die Aisne bei
Soissons flankierend zu fassen um den Gegner dadurch zu zermalmen. Der
Aufmarsch hierfuer haette jedoch zu viel Zeit gekostet, und so musste ich den
Gegengruenden nachgeben, die zunaechst eine voellige Sicherung unserer
angegriffenen Frontteile forderten, damit wir dadurch wieder Herren
unserer Entschluesse wurden. Was also an Truppen verfuegbar ist, wird zu
diesem Zwecke eingesetzt. Damit ist leider die Krisis nicht ueberwunden,
sondern nur hinausgeschoben. Neue Einbrueche des Gegners verschaerfen die
Lage in dem Marnebogen. Was hilft es, wenn suedlich der Ourq die
feindlichen Anstuerme in der Hauptsache scheitern, wenn besonders bei
Chateau-Thierry die starken, aber ungeuebt gefuehrten amerikanischen
Angriffe vor unseren schwachen Linien zerschellen? Wir koennen und duerfen
die Lage nicht dauernd in dieser bedenklichen Schwebe lassen. Das waere
Tollkuehnheit. Wir loesen daher unseren linken Fluegel von Chateau-Thierry
los und weichen zunaechst ein Stueck weiter nach Osten, behalten aber noch
die Anlehnung an die Marne.
Vom Suedufer dieses Flusses sind wir in Ausfuehrung unseres Entschlusses vom
17. Juli nach schweren Kaempfen rechtzeitig zurueckgewichen. Die treffliche
Haltung unserer Truppen, an der alle franzoesischen Angriffe scheitern, hat
uns die gefaehrliche Lage dort gluecklich ueberdauern lassen. Das Zurueckgehen
gelingt ueber Erwarten gut. Der Gegner erstuermt erst am 21. Juli nach
gewaltiger Feuervorbereitung, Panzerwagen voran, gefolgt von starken
Kolonnen, unsere schon geraeumten Stellungen. Unsere Truppen beobachten
dieses Schauspiel vom Nordufer der Marne aus.
Die Kampffuehrung in der noch immer tiefen Bogenstellung wird durch den
gegnerischen Feuerdruck von allen Seiten her aufs aeusserste erschwert. Die
gegnerische Artillerie nimmt die empfindliche Bahnstrecke oestlich von
Soissons unter Feuer. Ein wahrer Hagel feindlicher Fliegerbomben faellt bei
Tag und bei Nacht dort nieder. Wir sind gezwungen, die Ausladungen neu
eintreffender Verstaerkungen und Kampfabloesungen weit ausserhalb des Bogens
in die Gegend von Laon zu verlegen. In tagelangen Gewaltmaerschen werden
sie von da auf das Schlachtfeld vorgefuehrt. Sie erreichen ihre Be
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