mkeit finden, werden am 17. Juli nicht mehr entsprechend
gewuerdigt. Meldungen, die bei Beginn unseres Unternehmens sofort alle
Fernsprechleitungen durchfliegen, bleiben am 3. Kampftage irgendwo an
einer Zwischenstelle stecken. Das Gefuehl fuer die Lage ist eben teilweise
abgestumpft, die erste Spannung hat nachgelassen.
Am Morgen des 18. Juli gehen Teile der nicht in den
Verteidigungsstellungen liegenden Kampftruppen zur Erntearbeit in die
Kornfelder. Sie sind ueberrascht, als ploetzlich ein heftiger Granathagel in
das Gelaende schlaegt. - Ein Feuerueberfall? - Die eigene Artillerie
antwortet nicht sehr stark, anscheinend deswegen, weil ziemlich dichter
Nebel alles verschleiert. Das Knattern der Maschinengewehre beginnt auf
breiter Front und zeigt, dass es sich um mehr handelt, als um einen
Feuerueberfall. Ehe man sich darueber voellig klar wird, tauchen in den hohen
Kornfeldern feindliche Panzerwagen auf. Der Gegner ist auf der ganzen
Front zwischen Aisne und Marne im entscheidenden Angriff. Unsere vorderen
Linien sind schon stellenweise durchbrochen; die groesste Gefahr scheint
zwischen der Ourq und Soissons eingetreten zu sein.
Waehrend dort die uebriggebliebenen Teile der zertruemmerten und versprengten
Truppen vorderster Linie einen Verzweiflungskampf fuehren, versuchen die
rueckwaerts befindlichen Unterstuetzungen einen neuen Widerstand zu bilden
und auszuhalten, bis die Divisionen zweiten Treffens zum Gegenstoss
herankommen. Manche Heldentat wird vollbracht. In voruebergehend wieder
genommenen Stellungen finden unsere Eingreiftruppen deutsche
Maschinengewehrnester, in denen die Bedienung bis zum letzten Mann
verblutet liegt, umgeben von ganzen Reihen gefallener Gegner. Doch dieser
Heldenmut vermag die Lage nicht mehr wiederherzustellen, er rettet uns nur
vor einer vollen Katastrophe. In der Richtung auf Soissons und weiter
suedlich ist der Gegner besonders tief eingedrungen, also gerade an unserer
empfindlichsten Stelle, naemlich an dem westlichen Ansatzpunkt unseres
Marnebogens suedlich der Aisne. Aber von hier aus drueckt der Feind auf die
ganze uebrige bis Chateau-Thierry reichende Verteidigungsfront. Ja noch
mehr, er drueckt auch auf unsere einzige in den Marnebogen hineinfuehrende
Bahnverbindung gerade dort, wo sie sich oestlich Soissons aus dem Aisnetal
nach Sueden in die Mitte unseres gewaltigen Halbkreises wendet.
Unsere Lage ist daher vom ersten Augenblick an nicht unbedenklich. Sie
droht zur Katast
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