nte sie sich dieser Ausdruecke wohl in
erster Linie, um Sensationsbeduerfnisse zu befriedigen, dann aber wohl
auch, um die Schlachtbilder fuer die Masse ihrer Leser anschaulicher und
die eingetretenen Ereignisse verstaendlicher zu machen. Woher haetten wir
allein schon die Menschen zu solch einer Massentaktik und zu solchen
Massenopfern nehmen sollen? Ausserdem hatten wir genuegende Erfahrung darin
gemacht, wie nutzlos meist die kostbaren Kraefte vor unseren Linien
hinsanken, wenn unsere Schnitter an der modernen Sense des Schlachtfeldes,
am Maschinengewehr, sich der blutigen Ernte um so erfolgreicher widmen
konnten, je dichter die Menschenhalme standen.
Diese Ausfuehrungen, die sich mehr mit dem Geiste als der Technik unseres
Kampfverfahrens beschaeftigen, duerften zur allgemeinen Kennzeichnung
unserer Angriffsgrundsaetze genuegen. Der deutsche Infanterist trug
natuerlich auch jetzt die Last des Kampfes. Seine Schwesterwaffen hatten
aber die nicht weniger ruhm- und verlustreiche Aufgabe, dem braven
Musketier die Arbeit zu erleichtern.
Die Schwere des bevorstehenden grossen Waffenganges im Westen wurde von uns
in ihrer ganzen Groesse gewuerdigt. Sie machte es uns zur
selbstverstaendlichen Pflicht, alle brauchbaren Kraefte fuer das blutige Werk
heranzuziehen, die wir irgendwie auf den uebrigen Kriegsschauplaetzen
entbehrlich machen konnten.
Der jetzige Stand und die weitere Entwicklung unserer politischen und
wirtschaftlichen Verhaeltnisse legte der Durchfuehrung mancherlei
Schwierigkeiten in den Weg, die wiederholt mein persoenliches Eingreifen
noetig machten. Ich moechte diese wichtige Frage im Zusammenhang darstellen
und beginne mit dem Osten:
Am 15. Dezember war an der russischen Front der Waffenstillstand
geschlossen worden. Angesichts der Zersetzung des russischen Heeres hatten
wir schon vorher mit der Abbefoerderung eines grossen Teiles unserer
Kampfverbaende von dort begonnen. Ein Teil der operations- und kampffaehigen
Divisionen musste jedoch bis zur endgueltigen politischen Abrechnung mit
Russland und Rumaenien zurueckbleiben.
Unseren militaerischen Wuenschen wuerde es natuerlich durchaus entsprochen
haben, wenn das Jahr 1918 im Osten mit Friedensglocken eingelaeutet worden
waere. Statt ihrer toenten aus dem Verhandlungsraum in Brest-Litowsk die
wildesten Agitationsreden umstuerzlerischer Doktrinaere. Die breiten
Volksmassen aller Laender wurden von diesen politischen Hetzern aufgerufen,
die auf ihnen
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