n, der Entente eine militaerische Einwirkung auf die weitere
Entwicklung der Verhaeltnisse in Grossrussland von Archangelsk und der
Murmankueste her aufs aeusserste zu erschweren. Auch erreichten wir damit
gleichzeitig eine Drohstellung nahe an Petersburg, die fuer den Fall
wichtig wurde, dass das bolschewistische Russland auf unsere Ostfront
erneute Angriffe versuchen sollte. Der geringe Kraefteaufwand, es handelte
sich hierfuer um kaum eine Division, lohnte sich fuer uns jedenfalls
reichlichst. Die aufrichtige Zuneigung, die ich dem Freiheitskampfe des
finnischen Volkes entgegenbrachte, liess sich meiner Ansicht nach durchaus
mit den Forderungen der militaerischen Lage in Einklang bringen.
Die Kampftruppen, die wir gegen Rumaenien stehen hatten, wurden
groesstenteils frei, als sich die Regierung dieses Landes angesichts unseres
Friedensschlusses mit Russland genoetigt sah, auch ihrerseits zu einem
friedlichen Abschluss mit uns zu kommen. Der dann noch im Osten bleibende
Rest unserer fechtenden Truppen bildete fuer die Zukunft eine gewisse
Kraftquelle zur Ergaenzung unseres Westheeres.
Die Heranziehung der deutschen Divisionen, die wir im Feldzug gegen
Italien eingesetzt hatten, konnte ohne weiteres schon im Verlauf des
Winters durchgefuehrt werden. Oesterreich-Ungarn musste nach meiner Ansicht
durchaus imstande sein, die Lage in Oberitalien fortan allein zu
beherrschen.
Eine wichtige Frage war, ob wir nicht an Oesterreich-Ungarn mit dem
Ersuchen herantreten sollten, uns Teile seiner im Osten und in Italien
frei werdenden Kraefte zum kommenden Entscheidungskampf zur Verfuegung zu
stellen. Auf Grund von Berichten glaubte ich indessen, dass diese Kraefte
sich in Italien besser verwerten liessen als bei unserem schweren Ringen im
Westen. Gelang es Oesterreich-Ungarn, durch eindrucksvolle Bedrohung des
Landes das gesamte italienische Heer, ja vielleicht auch die noch dort
befindlichen Teile der englischen und franzoesischen Truppen zu binden oder
gar Kraefte derselben durch erfolgreich Angriffe von der Entscheidungsfront
abzuziehen, so war die Entlastung, die uns dadurch im Westen geschaffen
wurde, vielleicht groesser, als ein Nutzen durch unmittelbare Unterstuetzung.
Wir beschraenkten uns daher auf Heranziehung oesterreichisch-ungarischer
Artillerie. Fuer mich bestand uebrigens kein Zweifel, dass General von Arz
ein Ersuchen unsererseits um groessere oesterreichische Hilfe jederzeit und
mit allen seinen Kraeften vertr
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