nken gegenueber.
Zunaechst war es klar, dass wir es hier mit der staerksten englischen
Kampfgruppe zu tun bekamen. Diese, auf verhaeltnismaessig engem Raum
zusammengefasst, war wohl in der Lage, unsern Ansturm nach kurzem
Vorschreiten zum Festrennen zu bringen. Wir begaben uns mit einer solchen
Unternehmung demnach gerade in die Gefahr, die wir vermeiden wollten. Dazu
kamen die Schwierigkeiten des Angriffsgelaendes beiderseits Armentieres. Da
waren zunaechst die meilenbreiten Wiesengruende der Lys und dann dieser Fluss
selbst zu ueberwinden. Im Winter waren die Niederungen auf weite Strecken
ueberschwemmt, im Fruehjahr oft wochenlang versumpft, ein wahrer Schrecken
fuer die Besatzung der dortigen Verteidigungsstellungen. Noerdlich der Lys
stieg das Gelaende allmaehlich an und erhob sich dann schaerfer zu den
gewaltigen Hoehenstellungen, die bei Kemmel und Cassel ihre maechtigsten
Eckpfeiler hatten.
Bevor die Lys-Niederung nicht einigermassen gangbar war, liess sich an die
Durchfuehrung dieses Angriffes ueberhaupt nicht denken. Ein genuegendes
Trockenwerden war bei gewoehnlichen Witterungsverhaeltnissen erst gegen
Mitte April mit einiger Sicherheit zu erwarten. Wir glaubten indessen den
Beginn des entscheidenden Ringens im Westen nicht so lange hinausschieben
zu koennen. Mussten wir doch ununterbrochen die Moeglichkeit des Eingreifens
von Nordamerika im Auge behalten. Ungeachtet der gegen den Angriff
vorhandenen Bedenken liessen wir das Unternehmen wenigstens theoretisch
vorbereiten. An seine Verwirklichung war fuer den Fall gedacht, dass unsere
Operation bei St. Quentin die gegnerische Fuehrung veranlassen wuerde,
starke Kraefte von der Gruppe in Flandern wegzuziehen, um sie unserem
Durchbruch entgegenzuwerfen.
Dieser Fall war Ende Maerz eingetreten. Sobald sich nun uebersehen liess, dass
unser Angriff in Richtung nach Westen ins Stocken kommen musste,
entschlossen wir uns daher, auf unsere Operation an der Lys-Front
zurueckzugreifen. Eine Anfrage bei der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
erhielt die Antwort: Der Angriff ueber die Lys-Niederung sei dank des
trockenen Vorfruehlingswetters schon jetzt moeglich. Mit ausserordentlicher
Tatkraft wurde nunmehr das Unternehmen von seiten der Armeefuehrungen und
Truppen gefoerdert.
Am 9. April, am Jahrestage der grossen Krisis von Arras, erhoben sich aus
den verschlammten Stellungen an der Lys-Front von Armentieres bis La
Bassee unsere sturmbereiten Truppen. Freilich nicht
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