icht bloss durch seine
Blockade und den dadurch hervorgerufenen Halbhunger sondern auch noch
durch ein anderes Mittel, das man "Propaganda im feindlichen Lager"
nannte. Es ist das ein neues Kampfmittel, das die Vergangenheit wenigstens
in solcher Groesse und in solch ruecksichtsloser Anwendung nicht kannte. Der
Gegner benutzte es in Deutschland wie in der Tuerkei, in Oesterreich-Ungarn
wie in Bulgarien. Der Regen verhetzender Flugblaetter faellt nicht nur
hinter unseren Fronten in Ost und West, sondern auch hinter den tuerkischen
im Irak und in Syrien herab.
Als "Aufklaerung des Gegners" bezeichnete man diese Art von Propaganda.
"Verschleierung der Wahrheit" sollte man sie nennen, ja noch schlimmer als
das, "Vergiftung der Seelen des Feindes". Sie entspringt einer Auffassung,
die nicht die Kraft in sich fuehlt, den Gegner im offenen, ehrlichen Kampfe
zu ueberwinden und seine moralische Kraft nur durch Siege des tapfer
gefuehrten Schwertes niederzuzwingen.
Schliesslich noch der Versuch eines Blickes in das Innere der uns
feindlichen Staaten:
Ich sage absichtlich "Versuch", denn nur um einen solchen konnte es sich
fuer uns waehrend des Kriegszustandes handeln. Wir waren naemlich nicht nur
blockiert in unserem wirtschaftlichen Verkehr sondern auch in all den
anderen Beziehungen zum Auslande. Daran aenderte unsere teilweise
Angrenzung an neutrale Nachbarstaaten nur wenig. Unser Agentendienst
lieferte nur ganz klaegliche Ergebnisse. Im Kampfe zwischen uns und unsern
Gegnern unterlag auf diesem Gebiete auch das deutsche Gold!
Wir wussten, dass jenseits der kaempfenden Westfront eine Regierung sitzt,
die persoenlich von Hass- und Rachegedanken erfuellt, das Innerste ihres
Volkes ununterbrochen aufpeitscht. Es klingt wie ein "Wehe dem bisherigen
Sieger", wenn die Stimme Clemenceaus erschallt. Frankreich blutet aus
tausend Wunden. Wuerden wir es nicht wissen, so koennten wir es den offenen
Erklaerungen seines Diktators entnehmen. Aber Frankreich wird
weiterkaempfen. Kein Wort, kein Gedanke von Nachgiebigkeit! Wo Risse in dem
wie mit eisernen Ketten zusammengefassten Staatsgefuege erscheinen, da
greift die Regierung mit ruecksichtslosester Gewalt zusammenpressend ein.
Und der Zweck wird erreicht. Mag das Volk in seiner Mehrheit den Frieden
ersehnen, im Lande der republikanischen Freiheit wird jegliche solche
offene Regung kaltherzig in den Boden getreten und das Volk mit liberalen
Phrasen weiter gefuettert. Schon vor dem A
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