, kurz nachdem er
sein dornenvolles Amt niedergelegt hatte.
Auch abgesehen von den eben beruehrten Missstaenden ist in der Heimat am Ende
des Jahres 1917 nicht alles erfreulich. Man kann es auch nicht verlangen.
Denn der Krieg und die Entbehrungen lasten schwer auf vielen Teilen des
Volkes und greifen an seine Stimmung. Ein jahrelang ungesaettigter oder
mindestens nicht befriedigter Magen erschwert einen hoeheren Schwung,
drueckt die Menschen zur Gleichgueltigkeit herab. Die grosse Menge denkt auch
bei uns bei koerperlich ungenuegender Ernaehrung nicht viel besser als
anderswo, wenn auch die staatliche Kraft und die sittlichen Werte des
Volkes unser ganzes Leben kraeftiger durchsetzen. Dieses Leben muss aber
unter solchen Verhaeltnissen leiden, besonders, wenn es keine neuen
geistigen und seelischen Anregungen mehr erhaelt. An einer solchen Belebung
fehlt es aber auch bei uns. Man stoesst in Kreisen, in denen man sonst
anderes denken gewohnt war, auf die gefaehrliche Ansicht, dass gegen die
Gleichgueltigkeit der Massen nichts mehr zu machen sei. Die Verfechter
dieser Anschauung legen die Haende in den Schoss und lassen den Dingen ihren
Lauf. Sie sehen zu, wie Parteien die Ermattung des Volkes als fruchtbaren
Boden fuer ihre die staatliche Ordnung aufloesenden Ideen ausnuetzen und eine
verderbliche Saat ausstreuen, die weiter und weiter wuchert, weil sich
keine Haende finden, das Unkraut auszureissen.
Die Gleichgueltigkeit wirkt wie Untaetigkeit. Sie durchsaeuert den Boden fuer
Unzufriedenheit. Diese aber steckt an, nicht nur die Bevoelkerung der
Heimat sondern auch den Soldaten, der dorthin zurueckkehrt.
Der Soldat, der aus dem Felde kommend die Heimat wiedersieht, kann auf sie
belebend und erhebend wirken. Und das taten die meisten. Aber er kann auch
niederdrueckend wirken, und auch das taten leider so manche, selbstredend
nicht die Besten aus unseren Reihen. Diese wollten vom Kriege nichts mehr
wissen; sie wirkten schlimmes auf dem schon verdorbenen Boden, nahmen aus
diesem noch schlimmeres in sich auf und trugen die heimatliche Zersetzung
hinaus ins Feld.
Es ist viel Unerfreuliches in diesen Bildern. Nicht alles hiervon ist eine
Folge des Krieges oder brauchte wenigstens eine Folge des Krieges zu sein.
Aber der Krieg erhebt nicht nur, er loest auch auf. Und dieser Krieg tat
dies mehr, wie jeder fruehere; er verdarb nicht nur die Koerper, sondern
auch die Seelen.
Auch der Gegner sorgt fuer diese Zersetzung. N
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