die Maden ab. Das Thier kennt seinen Wohlthaeter recht gut, aber die
Abessinier hassen den Madenhacker, weil sie glauben, dass er durch sein
Picken die aufgeriebenen Stellen reize.
Die _finkenartigen Voegel_ kommen gleichfalls in grosser Menge vor.
Reichlich treffen wir vorzueglich Amadina, Vidua, Estrelda, Serinus, alles
gute Saenger, waehrend der _Weber_ (_Textor alecto_) nur einen
drosselartigen Ruf und unschoenes Gezwitscher ertoenen laesst. Dafuer baut er
aber ein zusammenhaengendes Nest, in dem ganze Gesellschaften brueten. Es
besteht aus duerrem Reisig, von dem eine grosse Masse, oft von 5 bis 8 Fuss
Laenge und 3 bis 5 Fuss Breite und Hoehe, zwischen tauglichen Astgabeln der
Baobab-Baeume aufgehaeuft wird. In einem solchen sind 3 bis 8 Nester tief im
Innern angelegt und diese mit feinem Gras und Federn ausgefuettert. Die
Farbe der Eier wechselt zwischen rein weiss, roth, gruen, braun mit allen
moeglichen Zeichnungen, sodass man glaubt, Eier verschiedener Arten vor sich
zu haben. Der Eingang zu dem unordentlichen Neste ist im Anfange so gross,
dass man bequem mit der Faust eindringen kann, verengert sich aber und geht
in einen Kanal ueber, gerade fuer den Vogel passend. Durch prachtvollen
Federschmuck sind die Witwen (_Viduae_) ausgezeichnet, und leicht
unterscheidet man das Maennchen durch seine langen, am Fluge hindernden
Schwanzfedern von dem Weibchen. Hat es aber im Winter das praechtige
Gefieder abgelegt, dann fliegt es leicht dahin, aehnlich wie unsere Ammern.
Als Haussperling tritt, unserm Spatz das Recht streitig machend, in
Nordostafrika der rothrueckige Sperling (_Passer rufidorsalis_) auf, dessen
Sitten und Lebensweise ganz die unseres Haussperlings sind, nur ist er
schoener gefaerbt. Gemein, wie bei uns, ist auch in Abessinien die
Haubenlerche (_Galerita abessinica_), welcher sich als Verwandte die
seltenere Wuestenammerlerche (_Ammomanes deserti_) anschliesst.
Haben wir bisher viele, unsern europaeischen Arten verwandte Voegel
gefunden, so treffen wir in der folgenden Familie, jener der
Pisangfresser, durchaus auf fremdartige Gestalten. Da sind zunaechst die
Maeusevoegel (_Colius_), die in dichten Bueschen leben, durch die schmalsten
Oeffnungen der Verzweigungen sich zwaengen und im Klettern eine grosse
Geschicklichkeit entwickeln. Der von Rueppell entdeckte Helmvogel
(_Corythaix leucotis_) tritt erst da auf, wo die Kronleuchter-Euphorbie
beginnt; er ist ein praechtiger, rastloser, unsern Hehern im
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