bei Massaua
seinen Fuss ans Gestade setzt. An Steinschmaetzern (Saxicola-Arten),
Vertretern unserer Drosseln (_Thamnolaea_), Bachstelzen (_Motacilla alba_
und _flava_) ist kein Mangel. Zu letztern, uns aus der Heimat bekannten
Arten gesellen sich die verwandten Schafstelzen (_Budytes_), niedliche
Voegel, welche in grosser Zahl den Herden folgen, deren treueste Begleiter
sind und diesen das Ungeziefer ablesen. Im Hochgebirge, namentlich in
Semien, lebt eine Drossel (_Turdus simensis_), welche unsrer Singdrossel
sehr aehnelt, neben der als regelmaessige Wintergaeste die Steindrosseln
(_Petrocincla saxatilis_) erscheinen. Als guter Saenger wird der von
Lichtenstein entdeckte Drossling (_Picnonotus Arsinoe_) bald der Liebling
aller Reisenden, vor denen er sich durchaus nicht scheut. Anschliessend
hieran erwaehnen wir aus der Familie der Fliegenfaenger den Paradiesfaenger
(_Tchitrea melanogastra_), den Wuergerschnaepper (_Dicrourus_), die
zahlreich vertretenen Wuerger (_Lanius_) und unsre Nebelkraehe, die als
Wintergast nach Abessinien kommt. Diese trifft als Verwandte hier den
Wuestenraben (_Corax umbrinus_), ein Mittelglied zwischen Rabe und Kraehe,
der aber nicht blos in der Wueste vorkommt, sondern auch die Flecken und
Doerfer besucht, wo er den Hunden und Geiern das Aas streitig macht,
waehrend er draussen nach Fruechten, am Strande nach Muscheln sucht und eben
Alles verschlingt, was sich ihm darbietet. Ein echter Gebirgsvogel ist der
kurzschwaenzige Rabe (_Corvus affinis_), der bis zu 11,000 Fuss aufsteigt
und dort in grossen Scharen weilt. Durch seinen kurzen Schwanz macht er
sich vor allen Verwandten leicht kenntlich; er vertritt in Abessinien
unsern Kolkraben, lebt nur paarweise und bedeckt Abends, wenn er zur Rast
geht, oft grosse Felsbloecke. Die Staare sind durch mehrere Geschlechter,
die dohlenartigen Felsenstaare (_Ptilonorhynchus_), Glanzdrosseln
(_Lamprocolius_) und Glanzelstern (_Lamprotornis_) vertreten. Bei Weitem
der interessanteste Vogel aus dieser Familie ist aber der afrikanische
_Madenhacker_ (_Buphaga erythrorhyncha_), der von der Suedspitze Afrika's
an bis nach Abessinien hinein vorkommt und der treueste Begleiter der
Herden ist, sodass es scheint, als koennten Rinder, Kameele, Pferde kaum
ohne ihn leben. Da wo diese wunde Stellen haben, in welche die Fliegen
ihre Eier legen, aus denen die Maden entstehen, erscheint auch die
Buphaga, klettert an dem Thiere herum, wie ein Specht am Baume und sucht
ihm
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