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id von Zurzach, gestorben zu Heidelberg, verdankt. Eine Zurzacher Frau war Woechnerin und schickte ihren Mann bei Nacht in das Staedtchen Klingnau hinueber, um eine Ammenfrau herbeizuholen, deren es im damaligen Dorfe Zurzach noch keine gab. Der Weg dahin geht stundenweit ueber den sehr wilden, 700 F. hohen Achenberg. Auf engen Felsentreppen ersteigt man die letzte Hoehe zum Rothen Kreuz, einer einzelnen Station der hier errichteten Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter Gottes. Diese Stelle ist jedoch ein gefuerchteter Spukort. Wer seine hierher angelobte Wallfahrt zu thun versaeumt hat, muss nach dem Tode hier umgehen; davon kommen die feurigen Maenner her, die man ein knarrendes Waegelchen ueber die Waldwipfel hinfahren sieht, oder die ledig laufenden Rosse, die sich vom Begegnenden an das Halstuch binden lassen, dann aber zu einer Groesse anschwellen, dass weder Tuch noch Hand mehr zu ihnen emporreicht. Als der ausgeschickte Mann diese ihm sonst wohlbekannte Hoehe erreichte, soll, wie man berichtet, dichtes Gebuesch ihm den Durchweg versperrt haben, so dass er verirrte und statt nach Klingnau an die Aare hinab, weitab bis zu deren Muendung in den Rhein gerieth. Denn am andern Morgen fanden ihn Schiffer des Dorfes Koblenz oberhalb des dortigen Laufen, eines Rheinstrudels, todt am Ufer. Diese Erzaehlung scheint ein Fingerzeig zu sein, dass man die Geburtshuelfe zunaechst bei der Heiligen in Zurzach selbst, und nicht in dem fremden Aarthale zu Klingnau haette suchen sollen. Denn dafuer eben fliesst in der Zurzacher Stiftskirche jener heilkraeftige Brunnen. Die hier hinabsteigenden Wallfahrer duerfen sich einen Krug voll unentgeltlich schoepfen, dagegen erkaufen sie sich das Oel aus der hier brennenden Gruftlampe und wenden es daheim gegen Augenuebel an; letzteres ein Brauch aus der fruehesten Zeit des Christenthums, dem schon Gregorius von Nazianz das Wort redet. So heilte Oel, aus der Kirchenlampe zu. St. Gallen geholt, gleichfalls kranke Augen. Casp. Lang, Theol. histor. Grundriss (1692) 1, 513. 1036. Ein gleiches Mirakel ist in der Gertrudislegende erzaehlt, A. SS. sec. II, pg. 470: Ein blindes Eheweib wird von ihrem Gemahl ans Gertrudengrab in der Nivellerkirche gefuehrt und kommt hier zufaellig unter eine der Kirchenlampen zu stehen, welche trieft und des Weibes Mantel beschuettet. Die Umstehenden nehmen daraus Anlass, der Blinden Augen damit zu bestreichen, und diese wird dadurch auf der Stelle sehend. Noch einen
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