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Zeitvogel und kann um Wohlstand und Lebensdauer zugleich befragt werden, so dass er beides bis in den Brodkorb hinein prophezeien wird; daher ruft ihm der Schwabe zu, in Meiers Kinderreim. no. 87: Schrei sie mir in Deckelkraebe Wie viel Jahr darf ich noch lebe? Dieselbe Anfrage ergeht auch an die Schnecke, welche wie Specht und Kukuk, ein den Lenz, die Jahresfruchtbarkeit und die Lebensdauer verkuendendes Thier ist und im Dienste Gertrudens gestanden hat;[Nachtrag 4] man ruft ihr in einem Jeverschen Kinderspruche (Mannhardt, Ztschr. f. Myth. 3, 222): Kukuk, Kukuk, Gerderut: staeck dine ver Hoerns herut! Um so besser stehts um das berufende Kind, je puenktlicher ihm die Schnecke ihre vier Fuehler zeigt; es erkrankt, wird kreuzlahm, wenn es in die Fuehler zwickt. Alemann. Kinderl. S. 97. Aus Goethes Lied Fruehlingsorakel ist die Sitte allbekannt, nach der Zahl der im April gehoerten ersten Kukuksrufe die Hochzeitsfrist, die Zahl der Kinder und der Lebensjahre voraus zu bestimmen; aber Vorbedingung dazu ist, dass man dem Vogel erst einen Thron baue, von dem herab er seine Weissagung ertheile, dies ist ein aus Binsen geflochtner Sessel, westfaelisch der Kukukesstaul genannt (Woeste in Wolfs Ztschr. 2, 95). Alsdann spricht man: Gugguger im Sessel, Gieb mir dein Geld zu lesen, Will dein Geld dir wieder geben, Sag, wie viel Jahr thu ich leben? Andr. Strobel, Geistl. Kartenspiel, Sulzbach 1693, 1 Th. 118. In Sommers Thuering. Sag. no. 9 kommt in den Zwoelften unter wunderbarem, weit vernehmbarem Sausen, eine Frau durch die Luft geflogen, welche die Gestalt einer gewoehnlichen Taube hat, aber an ihren Fuesschen ein kleines Schilfstuehlchen mittraegt, das sie, wenn sie muede wird, auf den Boden stellt, um darauf auszuruhen. Sie selbst beruehrt die Erde nie, wo sie aber das Stuehlchen hinsetzt, da gruent und blueht es im folgenden Sommer am schoensten und fruchtbarsten. Am Morgen des Dreikoenigtages wird die Taube wieder zur Frau. Hier ist der Fruehlingsbote, Kukuk oder Taube, die ihn aussendende Himmelsherrin selbst, nemlich Frigg die Goettermutter, die nach Paulus Diaconus Frea heisst und neben dem Gemahl Gwodan auf dem goldnen Thron in Walhalla sitzt. Als Fruehlingsgoettin steht Freyja-Frigg der grossen Maifeier vor, denn in den Niederlanden heisst der Mai Vrymaend. Compte rendu, Bruxelles 1843. VII. 1, 29. Menzel, Vorchristl. Unsterblichkeitslehre, 2, 243. Im aargauer Frick
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