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dargebrachte Opfer an und heben die herschenden Uebel auf, indem sie die Maeuse vertilgen. Dieselbe Abhuelfe wird nun aber auch durch die hl. Gertrud gewaehrt, welche, indem sie die Maeuseplage aufhebt, zugleich die Seuchen abwendet. So lange schon Gertrud ein Standbild in der Kapelle zu baierisch Hermatshofen besitzt, hat sie von diesem Orte stets die Viehseuchen abgehalten. Panzer, BS. 2, 157. Dahin gehoert die allbekannte Sage vom Rattenfaenger zu Hameln. Da sich an sie die Geschichte von der magischen Pfeife knuepft, mit deren Tone die Maeuse vertrieben werden, und hiervon noch spaeter bei Gelegenheit der in Mausform gebackenen Erntenudel wiederum die Rede sein muss, so folgt hier diese Hamelner Geschichte in der Fassung nach, wie sie Balth. Becker in der Bezauberten Welt lib. 4, S. 157 des Mart. Tschockius Fabula Hamelensis nacherzaehlt. Als die Stadt Hameln a.d. Weser im J. 1284 mit einem Haufen Maeuse und Ratten geplagt war, die alle Frucht wegfrassen, kam man mit einem fremden Mann ueberein, der sich gegen Geld erbot, sie aus der ganzen Gegend wegzuschaffen. Er holte aus seiner Henktasche eine Pfeife hervor und sowie er darauf spielte, kamen die Maeuse aus den Hauswinkeln, Daechern und Dachrinnen zu Haufen hervor und folgten ihm zur Weser. Er trat sein Kleid aufschuerzend in den Strom, die Thiere ihm nach und ertranken. Nach verrichteter Sache begehrte er den bedungenen Lohn. Allein die Buerger waren nicht geneigt zu bezahlen. Da erschien er am folgenden Mittag wieder, diesmal in Jaegertracht, sein Hut war purpurfarbig, seine Gestalt von erschreckender Laenge, und nun spielte er eine andere, von der gestrigen weit verschiedene Pfeife. Da liefen ihm binnen einer Stunde alle Kinder der Stadt zu, vom vierten bis zum zwoelften Altersjahre, die fuehrte er, 130 an der Zahl, in eine Hoehle des vor dem Thor gelegenen Koppenberges, und keins von ihnen ist nach diesem wieder gesehen worden. Man sagt, er habe sie zweihundert Meilen weit unter der Erde fort his nach Siebenbuergen und dorten erst wieder ans Licht gefuehrt; denn seitdem spricht man in diesem Lande niedersaechsisch.--So lassen sich auch in Wolfs Hess. Sag. no. 14 die Bauern um Lorsch alles Feldungeziefer und alles Gewitter, durch einen Einsiedler aus dem Lande pfeifen, als sie ihm aber den Lohn dafuer vorenthalten, ist der Ameisen- und Grillenregen nebst dem Maeuseheere wieder da. Von neuem wird der Mann berufen, nun kommen jedoch auf seinen Pfiff alle Schafe
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