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Wohnhause auf den Tod des Hausherrn gedeutet wird. Traeumt man von Maeusen, so wird es naechstens etwas Ungerades geben; klettert die Maus an der Zimmerwand, so entsteht Hauszank; raschelt sie im Bettstroh, so betrifft den Schlaefer schon am Morgen Unheil; nagt sie an seinem Kleide, so stirbt dieser bald. Verlassen saemmtliche Maeuse mit einem Male das Haus, so ist dies mit Aussterben bedroht; man sagt: viel Mues, wenig Luet. Salom. Landolt, Reime und Lieder, Aarau 1845, sagt S. 326 von der Maus: Der Aberglaube redt re noh, (Me cha zwar uf das G'schwaetz nid goh, Glaubt' i's, i mueesst mi schaeme): Verloei die Fruendi d'Wohnig ganz, Geb's i dem Hus en andre Tanz, Das heisst, es g'hei bald z'saeme. Maeuse verkuendeten den Ausbruch des marsischen Krieges, als sie die Silberschilde zu Lanuvium benagten, und den Tod des Feldherrn Carbo, als sie dessen Schuhriemen zerbissen. Cicero de Divin. 2, 27. Plinius HN. 8, 82. Als die Philistaeer die Bundeslade geraubt und in Dagons Goetzentempel aufgestellt hatten, schlug Jehovah sie mit der Beulenpest und ihre Felder mit dem Maeusefrasse (percussit inimicos in posteriora. Psalm 77, 66). Nach sieben Monaten lieferten sie die Arche wieder zurueck und uebersandten dazu in einem Kaestlein als Suehnkleinode fuenf goldne Maeuse und fuenf goldne Aerse, beides nach er Zahl der mit der Doppelplage heimgesucht gewesnen philistaeischen Landschaften. 1. Sam. 6, 4. Aehnliche Suehnbilder sind dem ganzen antiken Alterthum gemeinsam. Der Priesterkoenig Sethon, der die Pest abgewendet hatte, erhielt dafuer eine Bildsaeule, welche in der einen Hand eine Maus hielt. Herodot 2, 141. Vergoldete Aehren und goldne Maeuse wurden der phoenizischen Ceres zum Suehnopfer gebracht. Welcker, Griech. Goetterl. 1, 484. Im kretensischen und im aeolischen Dialekt bedeutet Apollos Beiname Smintheus eine Feldmaus, Muenzen von Tenedos stellen ihn mit dem Pestpfeil und der Maus dar, sowie auch eine Muenze von Metapont die sechszeilige Gerstenaehre zugleich mit der Wanderheuschrecke und der Maus aufweist. O Heer, Pflanzen der Pfahlbauten. Selbst Athene, wie man sie auf Gemmen dargestellt sieht (Tassie no. 1585), traegt die Maus auf dem Brustharnisch oder auf der Schulter. Menzel, Vorchristl. Unsterblichkeitslehre 1, 22. In allen diesen Sinnbildern ist mithin die Pestseuche an den Misswachs, dieser an den Maeusefrass geknuepft, und die agrarischen Gottheiten nehmen das ihnen in Form einer Maus
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