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Hirsauer Chronik 1, 116 erzaehlt und zur Unterstuetzung dieser Begebenheit, wie es scheint, dorten S. 140 ein aehnlicher Fall vom J. 995 hinzugefuegt ueber einen Grafen von Rotenburg in Franken. Auch der Schlossherr einer am thurgauer Seeufer versunken liegenden Wasserburg Guettingen soll sich desselben Frevels schuldig gemacht haben und ebenso von den Maeusen aufgefressen worden sein. Puppikofer, Gesch. des Kt. Thurgau, 121. Es haben W. Menzel (Odin 229); Felix Liebrecht (Ztschr. f. Myth. 2, 405. 3, 307), und juengsthin besonders ausfuehrlich Grohmann (Apollo Smintheus, S. 78 ff.) ueber diesen Mythus und dessen zahlreiche Sagen gehandelt, in der Erklaerung desselben aber sich keineswegs geeinigt. Der Sinn kann kein zweifelhafter sein. Der Erntegott schickt Undankbaren die Maeuseplage und damit die Hungersnoth ins Land. Der um seine Vorraethe besorgte Gewaltsherr entledigt sich der bei ihm Brod suchenden Unterthanen mit Gewalt, aber die Geister der von ihm Gemordeten verfolgen ihn in Gestalt der Maeuse bis in seine Wasserburg, wo er der gemeinsamen Seuche erliegt. Maeuse werden daher Gottes Heerzug genannt, weil sie sich mit jeder Seuchenzeit einstellen. Das Bruederpaar, das sich vor der Pest auf den Irchelberg fluechtet, erwuergt sich da in der Hungersnoth um einer gefangenen Maus willen. Bluntschli, Memorabilia Tigurina 1, 117. Zur Zeit des Beulentodes war es in den Hexenprozessen eine stehende Inquisitionsfrage, ob die angeklagte Person auch Maeuse gehext habe. Aargau. Sag. 2, 172. Und daher stammt die gegen jeden Flausenmacher gebraeuchliche Phrase: Mach mir keine Maeuse. "Die Festung macht Maeuse und will sich nicht ergeben", heisst es ebenso in Goethes Buergergeneral, 9. Auftritt. Die den Koerper in Mausgestalt verlassende und wieder besuchende Seele hat zu dem Spielreim Anlass gegeben, bei dem man mit den Fingern ueber die Brust des Kindes hinauf tippt, sprechend: Kommt ein Maeuschen, will ins Haeuschen, da 'nein, da 'nein! Aus demselben Glaubensgrunde dachte aber die Vorzeit verpflichtet zu sein, den Maeusen Recht und Gericht halten zu sollen. Bei dem Prozesse, welchen die tiroler Gemeinde Stilfs 1590 gegen die Schaedigung der Lutmaeuse beim Amte Glurns anhaengig machte, erhielten beide Parteien ihren Procurator, das Gericht war mit eilf namhaften Maennern besetzt, fuer Anklage und Entlastung wurden Zeugen abgehoert und der Beschluss lautete: Die Lutmaeuse seien gehalten binnen 14 Tagen den L
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