ar die Grube verlassen hatten. Proehle,
Harzsagen 1, S. 68. Die Wache der Landsknechte sieht ihrer einen in der
Mittagsrast einschlafen, da kommt ein kleines weisses Thierlein, gleich
einer Wiesel, aus seinem Munde dem naechsten Baechlein zugelaufen und will
hinueber. Der zuschauende Knecht legt sein entbloesstes Schwert wie eine
Bruecke ueber den Graben, das Thierlein geht darueber hin und verschwindet.
Nach einer kleinen Weile wieder kommend, findet es jenseits die vorige
Bruecke nicht mehr, da mittlerweile der Kriegsknecht sein Schwert
weggethan. Also brueckte dieser ihr abermals, das Thierlein kam herueber,
naeherte sich dem Schlafenden und kehrte in seine vorige Herberge ein.
Als die Spiessgesellen den Erwachenden befragten, was ihm im Schlafe
begegnet, antwortete er: Mir traeumte, ich waere gar mued und hellig von
wegen eines fernen weiten Weges, den ich zog, und auf dem Wege musste
ich zweimal ueber eine eiserne Bruecke. Grimm, DS. no. 455. Ebenfalls als
Wiesel faehrt die Seele eines schlafenden Hirtenknaben aus. Wolf, Hess.
Sag. no. 98. Der Prototyp dieser Sage ist nach der Aufzeichnung von
Paulus Diaconus 3,34 und Aimoinus 3,3: der Frankenkoenig Guntram, dessen
Seele in eines Schlaengleins Gestalt aus des Schlafenden Munde kommt,
auf einem Schwerte den Bach ueberschleicht, in einen Berg schlieft und
rueckkehrend ueber die naemliche Schwertbruecke in den Mund des Koenigs
zurueck geht. Der Erwachende erzaehlt, vom grossen Flusse mit Eisenbruecken
getraeumt und im hohlen Berge den Hort der Ahnen erblickt zu haben.
Grimm, DS. no. 428 (zweite Aufl. no. 433).[19] Einige aehnliche Sagen aus
Boehmen theilt Grohmann mit in Apollo Smintheus pg. 22. Die ausfahrende
Seele nimmt auch noch anderer Thiere Gestalt an, zumal gefluegelter. Aus
dem Munde schlafender Hexen bricht eine Fliege (Grimm, DS. 2. Aufl. no.
408), eine Hummel, Wespe, ein Schmetterling hervor. Grimm, Myth. 1031,
und Vonbun, Beitraege 2, 83. So viel von den Maeusen als ausfahrenden und
umwandernden Menschenseelen. Sind die Maeuse damit Geister, so koennen sie
sowohl Segens- als auch Rachegeister werden, den Freund beschuetzen und
den Feindseligen vertilgen, und daraus wird ihr Erscheinen ueberhaupt den
Voelkern allgemein zum Omen. Das Gleichgueltigere sei hier wiederum
vorangestellt, um zum historisch Wichtigen emporzufuehren. Unser
uebelverstandner Ausdruck maustodt, anstatt mhd. murztot, hollaend.
morsdood, spielt auf Maus und Scheermaus an, deren Stossen im
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