welche, wenn man schlafe, aus dem Munde
heraus spaziere!" Eben solcherlei Sagen von in Gestalt der Maeuse
auswandernden Seelen wollen wir nun folgen lassen.
Einer thueringer Magd, die in der Gesindestube ueber der Arbeit
entschlafen ist, kommt ein _rothes Maeuschen_ zum Munde heraus und geht
durchs offenstehende Fenster davon. Ein mit zuschauendes Dienstmaedchen
ruettelt die Schlafende von ihrer Stelle, ohne sie erwecken zu koennen.
Das Maeuschen kehrte hierauf zurueck, suchte hin und her nach der vorigen
Stelle, fand sie nicht mehr und verschwand zuletzt. Nun aber erwachte
die Schlafende nicht wieder, sondern blieb todt. Grimm, DS. 1, S. 335.
In Gestalt eines _weissen Maeuschens_ kommt der Alb durchs Schluesselloch
ins Schlafzimmer und drueckt den Sohn. Die Mutter, welche vorsorglich
schon ein Tuch ueber die Brust des Schlafenden gebreitet hat, legt es
nun, da sie ihn stoehnen hoert, an den vier Enden zusammen, thuts in die
Schublade der Kommode und laesst den Schluessel dran stecken. In derselben
Stunde war im Nachbarorte ein Maedchen ploetzlich gestorben und sollte
nach drei Tagen begraben werden. Da traf sichs, dass der Sohn, der seit
dieser Zeit vom Alb frei geblieben war, am dritten zufaellig den
Schluessel von der Schublade abzog, worin jenes Tuch lag. Sogleich
schlupfte ein weisses Maeuschen durchs Schluesselloch und lief zur Thuer
hinaus. Gleichzeitig hatte man im Nachbarorte schon den Sarg schliessen
wollen, als ein Maeuschen zur Thuere herein und in den Mund der Leiche
gelaufen kam, diese oeffnete die Augen und gehoerte wieder dem Leben an.
Wolf, Hess. Sag. no. 95. Dieselbe Begebenheit in Sommers Thuering. Sag.
no 40. In gleicher Gestalt kommt die Nachtmahr zum schlafenden Gesellen
geschlichen und wird in gleicher Weise von ihm gefangen; kaum hat er das
Schluesselloch der Kammerthuere verstopft, so sieht er statt der Maus ein
wunderschoenes Maedchen splitternackt hinter dem Ofen sitzen. Ibid. no.
96. Kuhn, Westfael. Sag. no. 247. Wenn der Bergmeister Hinten auf dem
Harze seinen Nachmittagsschlaf zu machen pflegte, kam eine Maus aus
seinem Munde gekrochen und schlupfte in die Erde, doch zur vorbestimmten
Minute erschien sie wieder und kroch in den Mund zurueck. Alsdann wachte
der Bergmeister unter heftigem Schnarchen auf, zog rasch seinen
Fahrhabit an und fuhr in den Schacht. Dies that er nie vergeblich, denn
sicher hatte er jedesmal durch die Maus Nachricht erhalten, dass die
Knappen falsch gearbeitet oder g
|