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von ihr den Beinamen und werden zugleich zu Todesboten; denn wie Freyja sich mit Odhin in die Seelen der im Waffenkampfe Gefallnen theilt, so wird Gertrud als Seelenherrin geschildert, und ihr Geleitsthier, die naechtlich wuehlende Maus, kuendet mit ihrem Erscheinen nicht bloss die Reife der Saat, sondern auch Misswachs, Seuche und Tod an. In Folge dessen versoehnt man die Heilige mit Trank- und Speiseopfern, indem man die Gertrudenminne trinkt und das Erntebrod der Suessen Maeuschen baeckt. Dies ist der aeusserliche Umriss dieser heidnisch-christlichen Gestalt. Ueber die Abkunft der geschichtlichen Gertrud schwebt schon ihre aelteste Legende in vielfaeltigen Widerspruechen, die aus der Bemuehung entstanden sind, die Heilige in der Familie der Pipiniden und Karolinger unterzubringen. Ihr aeltester Biograph ist ein Moench in Nivelles, zugleich ein Zeuge ihres im dortigen Kloster 658 erfolgten Todes: A. SS. sec. II, pag. 467. Ihm zu Folge ist das brabanter Stift Nivelles, zwischen Bruessel und dem hennegauischen Gebirg gelegen, durch Pipins I. Gemahlin Ita um 640 gegruendet und wird von deren Tochter Gertrud als erster Abtissin regiert. Der Interpolator dieser Lebensbeschreibung, gleichfalls ein Niveller Moench im 10. Jahrhundert, erzaehlt, dass Gertrud, um den Werbungen eines austrasischen Herzogs auszuweichen, nach Franken entflohen sei und hier laengere Zeit in dem von ihr gestifteten Frauenkonvent Karleburg am Main im Spessart ein gottgeweihtes Leben gefuehrt habe. Allein die Benediktiner fuegen dieser Angabe hinzu, dieselbe verwechsle die Pipinentochter mit einer andern Heiligen desselben Namens, die unter Karl d. Gr. gelebt habe. Und so gilt die hl. Gertrud bei den Mainfranken bis heute als Karls Tochter, welcher man dorten die Klostergruendungen und Vergabungen zu Karleburg und zu Neustadt am Main beilegt, ja man fuehrt daselbst noch eine dritte hl. Gertrud an, welche eine Tochter des Grafen Berger von Sulzbach und nachmalige Gattin des Koenigs Konrad III. gewesen ist. Das Ergebniss von dem allen ist, dass Gertrud bei den Mainfranken wie bei den Friesen fruehzeitig eine volksthuemliche Verehrung genoss, und dass man aus eben dieser Ursache ihre Genealogie nachmals an das groesste deutsche Kaiserhaus anknuepfte. Auch ihre fruehzeitig erfolgte kirchliche Anerkennung steht ausser Zweifel; ihr sind in Belgien allein mindestens bei vierzig Kirchen geweiht, A. SS. l.c.. pag. 475; ihr Name steht im Rheinauer Martyrolo
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