gium mitverzeichnet, welches dem 8. Jahrhundert
angehoert, und das nach ihr benannte Gertruidenburg am suedlichen Ufer der
Maas, das auf ihren Wunsch eingeweiht sein soll, wird schon 992 als eine
Marienkapelle genannt. Reitberg, Kirchgesch. 2, 543. Ueberall treffen so
die ihr beigelegten Stiftungen oder die von ihr gegruendeten Kirchen mit
den fruehesten Anfaengen des Christenthums in Deutschland zusammen.
Ihre kirchlichen Embleme und Abbildungen sind nachfolgende. In der Abtei
zu Nivelles, wo sonst ihr wunderthaetiges Sterbebette kirchlich verwendet
wurde, wird nun ihr Wagen aufbewahrt. Bock, Eglise abbat. de Nivell. 4,
25. In hollaendischen Kirchen ist sie abgemalt, in einer Hand den
Hirtenstab, in der andern ein Trinkgeschirr haltend, welches stabil die
Form eines Schiffleins hat. Mit diesem giebt sie sich als die Patronin
der Reisenden zu erkennen, die beim Abschied "Sinte Geerteminne"
trinken, um dadurch gute Herberge zu finden. Wolf, Ndl. Sag. S. 434.
Einen gleichen Stab, aber mit einem Blumenkranz behangen, traegt
Gertrudens hoelzernes Standbild in der Kapelle zu bairisch Hermatshofen.
Panzer, BS. 2, no. 246. Dieser Stab wird sich spaeter als ein Rockenstab,
der Blumenkranz als das Gertrudenkraut herausstellen. Am Titelblatte des
Gertrudenbuches, Koeln 1506, ist sie abgebildet am Rocken spinnend, an
welchem drei Maeuse hinauflaufen; in ihr Kleid sind Zauberzeichen
eingewoben, zwei, Weihrauchfaesser schwingende Engel umschweben sie.
Blunschi's Kalender aus der Stadt Zug vom J. 1823, und ebenso der
Krainische Bauernkalender bezeichnen den 17. Maerz, als den Gertrudentag,
durch zwei Maeuslein, die an einer aufgeweiften Spindel nagen. Eine damit
correspondirende Stelle in Konrads von Dankratsheim Namensbuechlein (edd.
Strobel) lautet:
so kumet die liebe sant Geretrud,
die so entschlief in gottes willen,
und stulen die ratten und miuse ir spillen
und trugen sie in ir miuseloch.
Auf einem Gemaelde, das vordem im Strassburger Muenster gewesen, auf das
sich Schilter in seinen Anmerkungen zu Koenighovens Chronik 571 beruft,
war der Strassburger Bischof Wilderolf zu sehen, zu Schiffe fahrend,
umschwommen von Maeusen und ueberragt von St. Gertrud. Von diesen beiden
in der Gertrudslegende sich wiederholenden Emblemen, dem Schiffe und der
Maus, wird nachher ausfuehrlicher die Rede sein; fuer jetzt seien die
landwirtschaftlichen und buergerlichen Ueblichkeiten hier vorangestellt,
die sich an den Gertruden
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