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im Bezirk Affoltern liegt am suedlichen Fusse des Albis der unheimliche Tuerlersee, der tiefste im ganzen Zuercher Lande. Seinen Namen hat er von seiner Lage, da er an des Berges Engpasse und Thore: turilin, gelegen ist. Er sammt der Umgegend gehoerte in der Vorzeit einer starken, herrischen und arbeitsruestigen Frau an, die beim Volk Frau Vrene hiess. Da begab es sich, dass die Leute von Heferschwil, einem Weiler der Gemeinde Metmenstetten, wegen einer fruchtbaren Gemarkung am Jungalbis mit dieser Frau in einen heftigen Eigenthumsstreit geriethen, der kein Ende nahm, weil sie in ihrem Stolze sich weigerte vor einem Richter des Landes zu erscheinen. Mit Huelfe fahrender Schueler zog sie in einer einzigen Nacht einen tiefen breiten Graben durch das ganze Jungalbis und schied so ihr Eigenthum fuer immer vom Gelaende der Gegner. Der Graben war gezogen bis zum Tuerlersee, es fehlte nur noch der letzte Spatenstich, so wuerden die Wasser sich ueber ganz Heferschwil ergossen haben. In diesem Augenblick aber erfasste einer der fahrenden Schueler die Frau und entfuehrte sie durch die Luefte auf die Westseite des Glaernisch, setzte sie hier auf einer weiten gruenenden Berghalde ab, wies ihr diese zum Aufenthalt an und sprach: "Hier kannst du gartnen, Vrene!" Dorten hat sie darnach so lange Zeiten gehaust, bis dieser schoene Alpengarten endlich sich in eine weite Firnstrecke verwandelte. Noch steht Frau Vrene daselbst, den Spaten in der Hand, zur Eissaeule erstarrt, mitten in dem von Felsmauern eingefassten Schneefelde, das bis ins Knonauer Amt herueberblinkt. Dieser eben erwaehnte Graben am Jungalbis ist rechtsgeschichtlich seit alter Zeit bekannt und traegt in der Offnung von Borsikon (Grimm, Weisthuemer 1, S. 51) den auffallenden Namen Kriemhiltengraben. Nach einer zweiten hievon handelnden Volkssage, mitgetheilt in Meyer's Zuerch. Ortsnamen no. 182, waren die Bewohner von Heferschwil mit jener Kriemhilt gleichfalls in Zwist gerathen, und die Erzuernte schwur, sie werde den Tuerlersee abgraben, seis nun Gott lieb oder leid. Durch einen kleinen Berg, der zwischen dem See und dem Weiler liegt, begann sie den Durchstich mit einer Schaufel, so gross wie ein Scheunenthor. Da erregte Gott einen gewaltigen Sturm, der ihre Schaufel zerbrach und sie selbst von der Erde fortriss bis auf den Glaernisch in Vrenelis Gaertli. So reicht also die Verenasage in die unorganische primitive Steinzeit zurueck. Der erratische Block, aus dem Verena
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