edtchens Brugg, also dem Stifte Koenigsfelden zunaechst.
So war Verena die Patronin der Frauenhaeuser und Metzen geworden.
Die Zeit der Entstehung der Zurzacher Jahrmaerkte ist noch nicht
aufgehellt; Kaiser Sigismunds Bestaetigungsbrief und Kaiser Friedrichs
hernach wiederholte Approbirung nennt schon die zwei dortigen
Jahresmessen, die erste mit dem Sonntag nach Pfingsten beginnend, die
andre mit dem zweiten Montag nach Bartholomaeitag. Sie werden abwechselnd
Dult und Messe genannt. Der erstere Name stammt keineswegs aus dem
latein. indultum, der obrigkeitlichen oder kirchl. Erlaubniss, sondern
aus goth. dulds, ahd. tuld, das in den Glossen als ein zur Zeit des
Neumonds begangenes Fest uebersetzt wird und mithin ein im Heidenthum
entsprungenes Wort ist. Grimm, GDS. 72. Somit koennte die Zurzacher Dult
schon mit einem heidnischen Verenafeste zusammengefallen sein, wie sie
hernach mit dem christlichen Feste daselbst wirklich und ausschliesslich
zusammenhieng. Kirchen und Kloestern wurde fruehzeitig das Marktrecht
verliehen; die Kirche zu Magdeburg besass dasselbe schon 929, die
Elsasser Abtei Selz seit 982, und daher ruehrt der andere Marktname
Messe. Er bezeichnet den kirchlich begangenen Festtag eines oertlichen
Heiligen und den gleichzeitig abgehaltnen, von zahlreichen Pilgerzuegen
besuchten Jahrmarkt. Alle orientalischen Karavanenzuege gehen von einer
Tempelstadt aus oder enden bei einer solchen; alle Jahrmaerkte des
Abendlandes tragen Kalendernamen der Heiligen; daher denn im Worte Messe
der Doppelbegriff des Handelsverkehrs und des Gottesdienstes vereint
liegt.
Jedoch nicht hinter allen den Orts- und Geschlechtsnamen, welche haeute
Venus heissen, ist urspruenglich diese wirklich zu suchen, und es ist bei
unserem gegenwaertigen Zwecke keineswegs ueberfluessig zu zeigen, wie
hierin das so vielfach wiederkehrende Wortmissverstaendniss sich erzeugt
hat. Veni heisst der neckende Berggeist am Truedinger beim Dorfe Eib an
der Rezat, naechst der Stadt Ansbach; er wohnt hier auf dem Schlossberge
auf dem Venibuck im Veniloch, Die Eingebornen nennen diesen Ort
Venesberg, allein auf dem lithograph. neuen Steuerblatte steht er
bereits als Venusberg verzeichnet. Bavaria III, 2. S. 941. Das
Adelsgeschlecht der Feniberger war sesshaft zu Bogen, unterhalb
Regensburg am linken Donauufer; sein Wappenbrief aber vom J. 1662 zeigt
die Venus vor einem gruenen Huegel stehend. Anz. des German. Museums 1860,
88. Das saechs. Dorf Venusber
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