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e Schaaren des Landvolkes aus dem Elsass und Schwarzwald hier zusammen. Man kocht im Freien ab und lagert des Nachts um hohe Feuer. Doch kein Wallfahrer verlaesst den Berg, ohne nicht ueber eine in Felsen gehauene Treppe zu der Schlucht beim Rothen Kreuz hinab zu steigen, wo die Wegscheide in das Aarthal hingeht. Hier trinkt er am wunderthaetigen Verenabruennlein und laesst auch fuer seine Kranken daheim ein Krueglein voll anlaufen. Ueber diese Waldquelle geht folgende Sage. Zur Zeit der ehemaligen Zurzacher Herbstmesse, die auf den 1. September als den Festtag Verenae fiel und der Schliessmarkt hiess, kam ein wenig bemittelter Mann aus dem Staedtchen Klingnau hier bergan gestiegen in der Absicht, seinen Kindern so wohlfeile Winterschuhe einzukaufen, als sie auf jener beruehmten Ledermesse Zurzachs zu haben waren. Das Geld aber, das ihm dazu nicht ausreichte, hoffte er bei ein paar gutherzigen Leuten daselbst vielleicht geliehen zu bekommen. In solchen unsichern Betrachtungen erreichte er das Verenabruennlein, traf hier einen ihn freundlich anredenden Mann und theilte ihm seine heutige Absicht mit. Der Unbekannte verwies ihn an die Bergquelle. "Schon mancher Andere, sagte er, hat in deiner Lage hier die leere Hand in den Wassersprung gesteckt und sie gefuellt herausgezogen; aber die Bedingung bleibt dabei, dass man nicht vorwitzig nach oben schaue." Mit diesen Worten gieng der Fremde seines Weges und der arme Mann hinab zur Quelle. Hier stand wirklich ein Kistchen voll Geld, und so viel er mit zwei Haenden fassen konnte, nahm er sogleich heraus. Aber jenes Unbekannten Wort, Schau nicht nach oben! kam ihm jetzt gar zu wunderlich vor; noch vor dem Kistchen knieend, wendete er mit blinzelnder Neugier das Gesicht auf, und ach! da hieng gerade ueber seinem Kopfe gewaltig sausend ein umrollender Muehlstein. Eilends entsprang der Mann den Weg zurueck nach Klingnau, hatte seine Hand voll Geld auf den Bergmatten verstreut, musste sich daheim zu Bette legen und soll bald hernach an einem Zehrfieber gestorben sein. Was soll hier dieser Muehlstein wohl besagen? Hinter ihm schwebt die Muellerpatronin Verena und will in ihrer Mildthaetigkeit nicht gesehen sein. Es ist dies zwar ein oefters sich wiederholender Sagenzug, siehe Aargau. Sag. no. 173; allein gerade auf die hl. Verena bezogen, findet er sich auch im Luzernerlande wieder. Eine Dienstmagd aus dem Dorfe Buettisholz im Entlebuch berichtet uns, dass in ihrer Pfarrkirche Veren
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