FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137  
138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   >>   >|  
groesse gehauen ihr Bild in Matronenkleidung, doch zum Zeichen bewahrter Jungfraeulichkeit in fliegenden Haaren, es haelt in der Linken den zweireihigen Kamm, in der rechten einen Wasserkessel am eisernen Tragringe. Die den Niedrigkeitsdiensten der Bade- und Waeschermagd aus Menschenliebe sich unterziehende Heilige ist in Zurzach mehr als bloss kirchlich verehrt, sie ist dorten zum Ortsgeiste geworden und heisst die Weisse Frau. Das mitten im Marktflecken stehende Haus zum Weissen Roessli ist ihr Aufenthalt. Aus dem Vorhoeflein desselben schreitet um Mitternacht vor hohen Festtagen eine stattliche schneeweisse Frau hervor und begiebt sich zum mittleren Brunnen auf dem Marktplatze. Hier spuelt sie ihr Weisszeug aufs sorgfaeltigste, und stolzen Ganges kehrt sie auf jenen Vorhof zurueck. Dass dieser Hausname zum Weissen Ross auf die dem Verenadienste kirchlich geweiht gewesnen Rosse zu beziehen sein wird, erklaert sich auch aus nachfolgender Ortssage. Die sogenannten vier Gotteshoefe in der aargau. Gemeinde Reckingen sind ein Mannslehen, welches auf vier dortigen Bauerngeschlechtern ruht, wofuer diese verpflichtet sind, dem Stifte Zurzach Zehnten und Bodenzins von den 80 Juchart haltenden Guetern zu entrichten, die Unterhaltung der dazu gehoerenden Antoniuskapelle zu bestreiten und fuer den Messpriester den Messwein zu liefern. Seitdem nun Zehnten- und Bodenzinspflicht hier wie sonst im ganzen Lande gesetzlich abgeloest worden ist, haben diese Hoefe ein dem Stifte Zurzach schuldendes Grundzinskapital von Fr. 6259 zu verzinsen, die Verwaltung des Kapellenfonds aber ist aus geistlicher Hand an den Gemeinderath von Reckingen uebergegangen und hat seit dem Jahre 1854 die gruendliche Erneuerung der Kapelle zur Folge gehabt. Diene letztere liegt in demjenigen Hofe, der nach seinem vierstoeckigen Meierhaus das Grosse Haus genannt wird. Aus ihm, erzaehlt man, kommt zu gewissen Zeiten des Nachts ein Fuellen gelaufen, umtrabt das Gebaeude, wird darueber zusehends groesser und ist mit einem male wieder unsichtbar. Bemerkenswerth ist nun hiebei der angebliche Umstand, dass Frauen niemals das Fuellen erblicken, wohl aber statt dessen eine weissgekleidete Frau, welche gleichfalls das Haus umgeht, an dessen vier Ecken bedaechtig stehen bleibt und hierauf ihren Weg in die Antoniuskapelle nimmt, wo sie verschwindet. Da Frau Hulle, welche gleich Verenen den Geburten hilfreich beisteht, in Franken auf einem Rosse einher kommt, und Schwanger
PREV.   NEXT  
|<   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137  
138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   >>   >|  



Top keywords:
Zurzach
 

Weissen

 

Fuellen

 
welche
 

dessen

 

Zehnten

 

Stifte

 

Reckingen

 

Antoniuskapelle

 

kirchlich


gehabt

 
letztere
 

gruendliche

 
Erneuerung
 
Kapelle
 

demjenigen

 

genannt

 

erzaehlt

 

Grosse

 

Zeichen


seinem

 

vierstoeckigen

 

Meierhaus

 

worden

 

schuldendes

 
Grundzinskapital
 

abgeloest

 

gesetzlich

 

ganzen

 

bewahrter


Gemeinderath

 

uebergegangen

 
geistlicher
 

Jungfraeulichkeit

 

verzinsen

 

Verwaltung

 

fliegenden

 

Kapellenfonds

 

gewissen

 

Zeiten


hierauf
 
bleibt
 

stehen

 

bedaechtig

 

groesse

 
gleichfalls
 

umgeht

 
verschwindet
 
beisteht
 

Franken