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groesse gehauen ihr Bild in Matronenkleidung, doch zum Zeichen bewahrter Jungfraeulichkeit in fliegenden Haaren, es haelt in der Linken den zweireihigen Kamm, in der rechten einen Wasserkessel am eisernen Tragringe. Die den Niedrigkeitsdiensten der Bade- und Waeschermagd aus Menschenliebe sich unterziehende Heilige ist in Zurzach mehr als bloss kirchlich verehrt, sie ist dorten zum Ortsgeiste geworden und heisst die Weisse Frau. Das mitten im Marktflecken stehende Haus zum Weissen Roessli ist ihr Aufenthalt. Aus dem Vorhoeflein desselben schreitet um Mitternacht vor hohen Festtagen eine stattliche schneeweisse Frau hervor und begiebt sich zum mittleren Brunnen auf dem Marktplatze. Hier spuelt sie ihr Weisszeug aufs sorgfaeltigste, und stolzen Ganges kehrt sie auf jenen Vorhof zurueck. Dass dieser Hausname zum Weissen Ross auf die dem Verenadienste kirchlich geweiht gewesnen Rosse zu beziehen sein wird, erklaert sich auch aus nachfolgender Ortssage. Die sogenannten vier Gotteshoefe in der aargau. Gemeinde Reckingen sind ein Mannslehen, welches auf vier dortigen Bauerngeschlechtern ruht, wofuer diese verpflichtet sind, dem Stifte Zurzach Zehnten und Bodenzins von den 80 Juchart haltenden Guetern zu entrichten, die Unterhaltung der dazu gehoerenden Antoniuskapelle zu bestreiten und fuer den Messpriester den Messwein zu liefern. Seitdem nun Zehnten- und Bodenzinspflicht hier wie sonst im ganzen Lande gesetzlich abgeloest worden ist, haben diese Hoefe ein dem Stifte Zurzach schuldendes Grundzinskapital von Fr. 6259 zu verzinsen, die Verwaltung des Kapellenfonds aber ist aus geistlicher Hand an den Gemeinderath von Reckingen uebergegangen und hat seit dem Jahre 1854 die gruendliche Erneuerung der Kapelle zur Folge gehabt. Diene letztere liegt in demjenigen Hofe, der nach seinem vierstoeckigen Meierhaus das Grosse Haus genannt wird. Aus ihm, erzaehlt man, kommt zu gewissen Zeiten des Nachts ein Fuellen gelaufen, umtrabt das Gebaeude, wird darueber zusehends groesser und ist mit einem male wieder unsichtbar. Bemerkenswerth ist nun hiebei der angebliche Umstand, dass Frauen niemals das Fuellen erblicken, wohl aber statt dessen eine weissgekleidete Frau, welche gleichfalls das Haus umgeht, an dessen vier Ecken bedaechtig stehen bleibt und hierauf ihren Weg in die Antoniuskapelle nimmt, wo sie verschwindet. Da Frau Hulle, welche gleich Verenen den Geburten hilfreich beisteht, in Franken auf einem Rosse einher kommt, und Schwanger
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