Wyl 1, 123); der
Dorfbach mit seinem Findlingsblock zu Aegeri im Kt. Zug; der Stempbach
in Stans, und der Seltenbach in luzernisch Escholzmatt, der noch dadurch
bemerkenswerth ist, dass er den Namen der deutschen Gluecksgoettin Frau
Saelde traegt. Luetolf, Fuenfort. Sag, S, 550.
Solcherlei Quellen mit altheidnischem Cultus mussten von den Bekehrern
entweder diabolisirt oder, wenn es die Umstaende erlaubten, in
Taufbrunnen mit Taufkirchen umgewandelt werden. Der hl. Remaclus
vertrieb den Teufel aus einem Brunnen, in welchem er sich hatte huldigen
lassen (Schmitz, Eiflersag. 2, pag. 114), und macht nun auch jene Weiber
fruchtbar, die sich in die Fusstapfe hinein stellen, welche bei der
Quelle Groossbek zu Spaa seinen Namen traegt. Wulf, Ndl. Sag. S. 227.
Dass dieser vertriebne Brunnenteufel ein heidnisches Wasserweib gewesen
sein musste, erklaert uns die Kirche ausdruecklich. Abt Tritheim
beantwortet dem Kaiser Maximilian I. im J. 1508 achterlei Fragen ueber
die Geisterwelt (Liber octo questionum. Oppenheim, Joh. Hasselberg 1515,
20. Sept.) und entwickelt dabei ueber die Wassernixen folgende Theorie.
"Die in Seen und Fluessen hausenden Geister sind wie des Wassers Ungestuem
truegerisch, reizbar und grausam. Wollen sie sich sichtbar machen, so
erscheinen sie, wie es die Weichlichkeit des ihnen zur Wohnstatt
gegebnen feuchten Elementes bedingt, in Frauengestalt. Wie daher schon
das Alterthum den Najaden, Nereiden und Nymphen durchgehends weibliches
Geschlecht gab, so nennt sie auch unser Volksmund _Wasserfrawen_. Diese
lassen sich an Fluessen und Quellen blicken, kaemmen ihr langes
Frauenhaar, reden die Menschen an und ziehen sie in ihre Spiele. Die
Heiligen und die Engel jedoch, deren Gemuethszustand unwandelbar ist,
nehmen insgesammt keine andere Erscheinungsweise an als die maennliche,
und niemals ist davon zu lesen, dass ein reiner Geist sich in
Weibesgestalt gezeigt habe."--Die gegentheilige Anschauung greift aber
Platz, wenn die Kirche Ursache hat, gegen die heidnisch verehrte Quelle
tolerant zu sein; alsdann heisst es: Wer in eine Quelle spuckt, speit
dem lieben Gott ins Gesicht; und daher ruehrt es, dass in unsren an
Quellen, Stroemen und Seen so reichen oberdeutschen Landschaften die
geschichtlich aeltesten Christentempel Wasserkirchen heissen und sind.
Die zuercherische dieses Namens ist rings von den Seewellen umspuelt und
in ihrer Unterkirche fliesst das Heiligbruennlein. Wasserkirchen sind
ferner diejenigen z
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