acht, s' Vreneli zuendt a, und s' Mareili loescht ab: die
Hausarbeiten bei Licht, die Kiltabende und Liebesnaechte begannen mit 1.
Sept.; mit Mariae Verkuendigung, 25. Maerz, giengen sie wieder zu Ende.
Heute aber beginnen die Lichtarbeiten gewoehnlich erst mit 2. Nov. und
schliessen mit dem Josephstag, 19. Maerz.
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FUSSNOTEN:
[5]
A Solodoro igitur
discedens proficiscitur,
ubi Rhenus labitur,
Zurziacham graditur.
Verena-Hymnus im Constanzer Breviarium von 1509, gedr. bei Eberhardus
Ratdolt.
[6] Diabolus quendam tyrannum sub potestate Romani nominis inflammavit,
sagt die Originallegende; erst spaeter wird der Name Hirtacus dazu
gefuegt. Auch das mhd. Gedicht nennt ihn einfach Richter.
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Dritter Abschnitt.
Verena, die Geburtshelferin.
Ihre oertlichen Kleinkinderbrunnen, Taufbrunnen und Wasserkirchen; die
ihr geopferten Maedchen- und Brautkraenze; ihr Geburtsguertel, Haarkamm und
Waschkrug; ihre oertlichen und kirchlichen Heilquellen. Gesundheitsregeln
am Verenentage. Mythische Nachklaenge von der Gewitterriesin: das
Vrenelisgaertli am Glaernisch u.s.w.
Wir beginnen mit dem Kindersegen, welchen die Heilige verleiht, und
stellen hiefuer diejenigen Erzaehlungen voran, welche der aeltesten
zwischen die Jahre 1005 bis 1032 fallenden Aufzeichnung der
Verenalegende (bei Pertz 6, 457) angehoeren. Diese von G. Waitz
nachgewiesene Zeitbestimmung gilt namentlich auch fuer diejenigen
Thatsachen, ueber welche der Verfasser jener Bruchstuecke entweder als
Augenzeuge berichtet, oder die er an bekanntere Herschernamen jener
Periode anknuepft.
Der Burgundenherzog Konrad war mit seinem Eheweibe Machthilde lange
kinderlos geblieben. Sie wallfahrteten endlich nach Zurzach ins
Verenenstift, beteten hier und vertheilten reichliches Almosen, und in
der ersten Nacht nach der Heimkehr empfieng die Herzogin einen
Thronfolger.
Heriman, der zweite Alemannenherzog dieses Namens (997), hatte Gerbirga
geehlichet, des vorhin erwaehnten Burgundenherzogs Konrad Tochter, und
obwohl schon mehrere Toechter, doch noch keinen Sohn bekommen. Sobald
aber die Eltern zum Grabe Verenas wallten, wurden sie auch mit einem
solchen beglueckt. Dieser war, wie Casp. Lang beifuegt (Histor. theol.
Grundriss der christl. Welt 1692. 1, 477), Herman III., der indess nicht
zu seinen Jahren kam und schon 1012 wieder starb.
Reginlinda, des Alema
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