men fuer unser
Konzert?"
"Nein," sagte Wilhelm, "aber kein Mensch in der ganzen Stadt kann sich
mehr darueber freuen, als mein Vater!"
Auch Elschen stimmte zu mit einem froehlichen "ja, ja!" und dabei
schluepfte sie, so schnell sie konnte, in ihren Mantel und beiden Kindern
war die Ungeduld, heimzukommen, an allen Gliedern anzumerken. Die Karte
wurde ihnen denn auch wirklich eingehaendigt und nachdem Wilhelm fest
versprochen hatte, sich rechtzeitig im Kuenstlerzimmer einzufinden und
Edmund zu unterhalten, ohne ihn aufzuregen, ihn zu belustigen, ohne Laerm
zu machen, wurden die Kinder entlassen.
Wilhelm fasste die kleine Schwester bei der Hand; "Jetzt nur schnell,
schnell, Elschen, wenn nur der Vater ganz gewiss zu Hause ist, es ist
schon sechs Uhr, um halb acht Uhr geht das Konzert an!"
So rasch eilten sie am Portier vorueber, dass dieser sie kaum mehr
erreichte, obwohl er aus seinem Zimmer ihnen nacheilte auf die
Freitreppe vor dem Hotel.
"Halt," rief er, "wartet doch, Kinder, ihr duerft wieder heim fahren."
Wilhelm wollte nicht. "Nein, nein," sagte er, "wir springen schnell und
kommen viel frueher heim, als wenn wir auf eine Droschke warten." Aber
die Hand des grossen, stattlichen Portiers lag fest auf der Schulter des
Knaben und hielt ihn zurueck. "Herr Meier hat Auftrag gegeben, dass eine
Droschke geholt werden soll, es ist fuer dies kleine Maedchen ein weiter
Weg und draussen ist's kalt und dunkel; aber wenn du so Eile hast, so
kannst du ja selbst flink zum Droschkenplatz springen und einen Wagen
holen." Wie ein Pfeil war Wilhelm davon; seiner Schwester wurde im
Portierzimmer ein Sessel zurecht gerueckt. Da sass sie neben zwei riesigen
Reisekoffern, und betrachtete die glaenzenden Metallbeschlaege.
"Das sind grosse Koffer, nicht?" sagte der Portier zu ihr, "die reisen
bis nach Russland."
"Dann gehoeren sie dem General," sagte Elschen, "der in der naechsten
Woche nach Berlin reist."
"Weisst du davon? Du hast ganz recht, das heisst, er reist schon morgen."
"Nein, die Reise ist um ein paar Tage verschoben." Der Portier sah
erstaunt auf die Kleine. "Das waere das neueste, wer hat denn das
gesagt?"
"Die zwei jungen Russen, wie sie heute vormittag bei Mama waren."
"Heute vormittag? Nun, dann ist's doch nicht wahr, denn der General
selbst hat heute nach dem Diner zu mir gesagt, sie reisen morgen
vormittag. Horch, nun kommt schon dein Bruder mit der Droschke."
Wilhelm haette mehr Lust gehabt, sei
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