wohl die suedl. Turmhalle, 14. Jh. Der
gestreckte polyg. geschlossene Chor und die Sakristeien 15. Jh. Das Lhs.
1482-96 voellig neu aufgebaut von _Claus Roder_; 3 Sch. von gleicher
Breite, 8 schmale Joche, schlanke 8eck. Pfll. Emporeneinbau 1570. --
[_Altar_ 1721 jetzt in der neuen Johannis-K.], bmkw. _Taufstein_ 1614 von
_Georg Kriebel_. [Der reiche und interessante hoelzerne Deckel im Ver. f.
Gesch. Leipzigs; ebenda der Fuerstenstuhl von 1683, dessen Trophaeenkroenung
an die Befreiung Wiens aus der Tuerkengefahr erinnern soll.] _Grabstein_
des Ritters _Hermann v. Harras_ {~DAGGER~} 1451 (ausgefuehrt wohl einige Jahrzehnte
spaeter). Stein fuer Georg und Apollonia _v. Wiedebach_ 1517, kniend von
vorn, lebensvolle Figuren, vorzuegliches spgot. Rankenwerk. -- Grosses
Alabasterdenkmal der Familie _Bachofen_ nach 1550 mit Weltgericht und
Auferstehung. -- Epitaph fuer _Seb. Hillger_ {~DAGGER~} 1570, Messing mit Email. --
Bronzeplatte fuer _Nic. Selneccer_ {~DAGGER~} 1592, saubere Arbeit. -- Denkmal des
_Joh. Jenitz_ 1593 in mehrfarbigem Marmor aus der Schule _Nossenis_. --
Grosses Haengeepitaph fuer _Daniel Leicher_ {~DAGGER~} 1617; wohl von _Georg Kriebel_
aus Magdeburg; die malerisch virtuos behandelten Alabasterreliefs in
dreiteilig aufgebauter archit. Umrahmung; das Ornament in extravaganter
Knorpelmanier. -- Vortreffliche Sandsteinplatte fuer _Georg Weinrich_ 1687.
-- Zahlreiche Superintendentenbilder, die 5 aeltesten 1573-1617 von _Johann
de Perre_.
*Pauliner-K*. (Universitaets-K.). Vom aeltesten Bau (1221? 1231?) nichts
erhalten ausser ein paar Fundstuecken. Die jetzige Gestalt durch drei
Umbauten i. J. 1480 ff., 1519-21 und 1709-12. Als ursp. Kern erkennt man
die normale Anlage einer Bettelordens-K.: Lhs. 3 Sch. und 7 Joche (45 m
L.) und schmaler gestreckter Chor mit polyg. Schluss (29 m L.); im 16. Jh.
hinzugefuegt die Nebenchoere und im S des Lhs. ein zweites Nebenschiff. Von
dem die ganze Breite der 3 Choere einnehmenden Lettner nur geringe Reste
erhalten. Das Lhs. Hallenkirche mit Netzgwbb. -- _Fluegelaltar_ A. 16. Jh.,
die Teile zerstreut; im Mittelschrein die jetzt im Chor auf einer Konsole
aufgestellte lebensgrosse Figur des h. Paulus. -- Von einem Nebenaltar
stammen zwei wertvolle _gemalte Tafeln_ des 14. Jh. -- Holzstatue des _h.
Dominicus_, sitzend, in Meditation (1,13 m hoch), eine kuenstlerisch
hochbedeutende Arbeit um 1400, vielleicht von derselben Hand wie der
Grabstein des Kanonikus Bruchterte im Dom zu
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