den Zwecken
adaptierte Gebaeudekomplex (jetzt zum Teil fuer Universitaetsinstitute)
bildet die Umgebung der Elisabeth-K., frueher mit einer hohen Mauer
kloesterlich abgeschlossen. Seit der Aufhebung des Ordens 1809 wieder
gefallen. Erhalten ist, jedoch nicht unveraendert, das aelteste Bruderhaus
mit dem vorgekragten Chorerker der Hauskapelle im Uebergangsstil. Als
Komturwohnung der spgot. Bau mit Treppengiebel und Erker. Ausgedehnt waren
die landwirtschaftlichen Gebaeude, davon erhalten der Fruchtspeicher von
1515 und die Muehle von 1513.
*Wohnhaeuser*. Ecke Marktplatz und Steingasse, got. um 1580. Nikolaistr.
133 spgot., am steilen Walmdach 5 polygone hoelzerne Tuermchen mit
Spitzhelmen. Ecke Markt und Wettergasse 296 stattliches Haus des
Vizekanzlers Vultejus um 1600, Erdgeschoss spgot. Mehrere gute
Fachwerkhaeuser und Portale der Sp.Gotik und Renss.
*Schloss.* Grossenteils 13.-15. Jh. Drei Fluegel sind so geordnet, dass sie
einen schmalen trapezoiden Hof zwischen sich lassen. Der
Verteidigungszweck wog nicht ausschliesslich vor, so dass einem grossartigen
Saalbau (voll. 1311) und einer ansehnlichen Kapelle (gew. 1288) Raum
gegeben wurde. Diese beiden Bauten sind das Bedeutsamste, was die deutsche
Schlossarchitektur der frueheren Gotik im Sinne des Kunstbaues geleistet
hat. Der _Saalbau_ hat ueber dem hohen Keller zwei Hauptgeschosse. An der
gegen den Abhang liegenden W- und NSeite ist er durch starke Wandpfll.
verstrebt, die sich an den Ecken turmartig verstaerken und ueber dem
Dachgesims in freistehende 8eckige Tuermchen mit Wendeltreppen auslaufen.
(Die Spitzdaecher neu, vorher welsche Haeubchen.) In der Mitte der NSeite
ein Risalit mit Staffelgiebel. Kuenstlerisch der wichtigste Bestandteil ist
der das ganze Obergeschoss einnehmende sogenannte Rittersaal (33,5 l., 14
br., 7,8 h.). Seine Anlage nahe verwandt derjenigen der
Klosterrefektorien. Eine mittlere Reihe von 4 Pfll. teilt den Raum in 2
Sch., die von 2 x 5 quadr. Gwbb. ueberspannt werden. Die kraeftigen, unter
sich gleichen Rippen (im Profil geschaerfter Rundstab, begleitet von 2 sehr
kleinen Kehlen; aehnlich im Schloss Rauschenberg) wachsen ohne Vermittelung
durch Kaptt., nur durch ganz kleine Kragsteine im Ansatz markiert, aus den
Kanten der 8eckigen Pfll. heraus, welche demgemaess uebereck gestellt sind.
An den Waenden einfache Kragsteine. Die mit Laub geschmueckten Schlusssteine
sind das einzige Ornament. Der raeumliche Rhythmus erhaelt seinen Charakte
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