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durch die tiefe Lage der Kaempferpunkte (2,6 m ueber Boden bei 7,8
Scheitelhoehe). An jeder Schildwand je 2 enge zusammengerueckte 2teilige
Fenster, mit einer oberen kreisfoermigen Oeffnung Gruppe bildend, alle 3 von
spitzbg. Blende eingerahmt (also verglichen mit der Elisabeth-K. eine
Rueckbildung des Masswerks). -- Die 3 in den Saal fuehrenden Tueren wurden 1572
mit ueppigem Renss. Taefelwerk umkleidet (neuerdings durch C. Schaefer
willkuerlich veraendert, der auch den grossen Renss.Kamin durch einen neugot.
ersetzte). -- _Kapelle_. Zweistoeckig, mit groesster Raumausnutzung den engen
Ortsverhaeltnissen angepasst. Die eigentliche Kap. im Obergeschoss. Der Gr.
verschmilzt in eigenartiger Weise longitudinale und zentrale Anlage. An
ein mittleres querrechteckiges Kreuzgwb. schliessen sich im O und W
symmetrisch Gwbb. aus 5 Seiten des 8Ecks, im N und S flache, trapezfoermig
sich verengende Nischen, fuer die der Raum durch erkerartigen Ausbau ueber
der staerkeren Mauermasse des Unterbaues gewonnen ist. Aus dem oestl.
Polygon fuehrt ein Durchgang in die ueber dem Burgtor liegende Sakristei.
Die Durchbildung des Innern gibt den stilgeschichtlichen Moment des
Ueberganges von der Fruegotik zur Hochgotik in klassischer Formenreinheit.
Der Meister steht zu der Schule der Elisabeth-K. in keiner naeheren
Beziehung. Von Einzelheiten sind hervorzuheben die schlanken, mit
abgebrochenen Laubbuescheln besteckten Dienstkaptt. und die eigenartige
Zeichnung des Masswerks, in dem Kleeblattbgg. mit mehrfach gebrochenem
Vierpass verschmolzen werden. Fussbodenmosaik aus farbig glasierten
Tonplaettchen. Die Polychromie des 15. (16.?) Jh. wurde durch C. Schaefer
entfernt und durch schematische Quadermuster ersetzt, nur ein kolossaler
S. Christoph whgest. Am Aeussern Strebepfll. von 3eck. Gr., auf dem
Ruecksprung des Unterbaues ruhend. Der letztere hat im Innern zwei
rippenlose Kreuzgwbb.; der Gebrauchszweck des Raumes ist nicht
ueberliefert. 1572 ihm vorgelegt eine Renss.Laube, die zur malerischen
Belebung des Schlossbildes guenstig beitraegt. -- Der suedl. und westl. Fluegel
wurde in den 60er und 70er Jahren des 16. Jh. renss. veraendert. --
Abgesondert steht der _neue Bau_, 1489 ff. -- Von der _Schlossbefestigung_,
die noch im 18. Jh. das ganze Plateau umfasste, sind einige Tuerme erhalten;
dazu die bis zur Kugelkirche reichende Verbindungsmauer mit der
Stadtbefestigung.
_MARGETSHOeCHHEIM._ UFranken BA Wuerzburg.
*Dorf-K.* OTurm und OTei
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