Stadtbibliothek, das Ratssilber
an das Kunstgew.-Mus. abgegeben.]
*Boerse,* 1678 von _Christian Richter_ (?). Ein nicht grosser, aber
praechtiger Bau: Einziges Hauptgeschoss ueber niederem Unterbau. Die schmalen
Mauerpfeiler zwischen den Fenstern mit jon. Pilastern besetzt, darauf
hollaendisch-naturalistisches Laubwerk. Abschluss durch Balustrade. An der
Schmalseite geraeumige Freitreppe (im 19. Jh. erweitert). Das ueppig schwere
Stuckornament der Decke vom kurbrandenburgischen Hofmaurermeister _Giov.
Simonetti_. Deckengemaelde von _Hans am Ende_ 1687.
*Wage,* 1555 und 1570.
*Fleischbaenke,* um 1560, mit eigenartig dekoriertem Giebel.
Die *Nikolaischule,* 1568, umgebaut 1746, jetzt Hauptwache.
Die *Innungshaeuser,* soweit erhalten, nur durch Bildnis- und sonstige
Sammlungen von Interesse.
Verhaeltnismaessig arm an bedeutenden Monumentalbauten, besitzt Leipzig eine
lehrreiche Folge von *Wohnhaeusern* des 16.-18. Jh. Spgot. Reste: Burgstr.
19; Grimmaische Str. 5; Reichsstr. 4; Katharinenstr. 2, 4, 20 u. a. m.
_Renaissance_: 1523 Markt 5 (die Fassade jetzt in den Hof versetzt);
Auerbachs Hof, Durchgang von Grimmaische Str. 2 zu Neumarkt 14, mit
Gemaelden aus der Faustsage um 1615; Bruehl 15 um 1540, Katharinenstr. 9 um
1550; Reichsstr. 21; Hainstr. 3 Webers Hof, um 1550, bmkw.; Katharinenstr.
26 um 1560; Reichsstr. 10 bez. 1605; Reichsstr. 6 Specks Hof um 1615,
Gerbergasse 12 bez. 1690. -- Gute Beispiele von _Hoefen mit Holzgalerien_
Katharinenstr. 4, Neuermarkt 26 bez. 1698, Reichsstr. 27. -- _Erker_ in
reicher _Holzschnitzerei_: Katharinenstrasse 21 um 1660; Katharinenstr. 20
um 1680; Grimmaische Str. 31 um 1670; Hainstr. 8 um 1680; Petersstr. 12 um
1680; Petersstr. 39 um 1690, einer der schoensten. -- Fassaden unter
_hollaendischem_ Einfluss: Reichsstr. 8 Deutrichs Hof, Giebel um 1670,
zweite sehr stattliche Fassade nach Nikolaistrasse 15; Hainstr. 17 sehr
charakteristisch; Bruehl 21 unverletztes altes Geschaeftshaus. -- In
_deutschem Barock_: Markt 17 von 1705, Markt 2 von 1707; Hainstr. 23,
Baermanns Hof mit sprenss. Portal; sehr stattlich, palastartig
Katharinenstrasse 31 vom Maurermeister _Fuchs_ 1701-4; vom selben ebenda
23, wahrscheinlich auch ebenda 11 Fregesches Haus, und Markt 17
Hohmannsches Haus, der Hoehepunkt des Leipziger Barocks; Katharinenstr. 16
von 1715 mit wohldurchdachtem Grundriss, das Detail der Fassade sehr
manieriert. In Poeppelmanns Art von _G. Werner_ Hohmanns Hof 1728
Petersstrass
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