ben. Im O.
schliesst sich die Kapelle an; durch oefteren Umbau, namentlich auch im 19.
Jh., historisch entwertet; "Wiederherstellung" beabsichtigt. Der WFluegel
("Hohe Kemnate") hat spgot. Mauerwerk und z. T. spgot. Fenster. Der alte
Bankettsaal jetzt Waffensaal; die Tuerumrahmung neu, alt der eiserne Ofen
mit Reliefplatten um 1480. Im selben Geschoss das sog. Lutherzimmer; die
Erscheinung wesentlich neu, alt der eiserne Ofen, bez. 1548. (Das Zimmer,
in dem Luther 1530 in Wirklichkeit gewohnt hat, ist ein anderes und
vollstaendig veraendert.) In den Zimmern des Obergeschosses ist Altes und
Neues sehr gemischt; bmkw. das Rosettenzimmer mit spgot. Tuergestell und
renss. Kachelofen (wohl fremd). Im Jagdzimmer (sog. Hornzimmer) die
Wandbekleidung mit Intarsia und Schnitzerei von 1632 aus der Ehrenburg
uebergefuehrt; sie gehoert zum Schoensten, was in dieser Art in Deutschland zu
finden; die Vorlagen zu den Jagdszenen von _Wolfgang Birkner_; die Moebel
verschiedenen Ursprunges, aus den Vorraeten der Veste zusammengestellt. --
b) _der westl. Burghof_. An der SMauer, deren Wehrgang neu, das Zeughaus
("hohes Haus") von 1489, rest. nach Brand 1500, mehrstoeckiger Giebelbau,
von huebscher Wirkung die Dacherker (Fialen aus Zink 1850); der Turm hat
den ma. Charakter eingebuesst. Die Zisterne mit gutem Renss.-Baldachin um
1540. Im uebrigen enthaelt der Hof schlichte Wirtschaftsgebaeude. -- Die
Verlegung der Residenz in die Stadt 1540 ist Ursache, dass die
baukuenstlerische Entwicklung der Veste ueber diese Zeitgrenze nicht
fortschritt. Die Restaurationen des 19. Jh. sind im einzelnen aergerlich
und irrefuehrend genug, fuer den summarischen Eindruck aber sind sie
ziemlich unschaedlich, und zumal die Aussenansichten von unvergaenglichem
Reiz. Ein wertvoller Zuwachs die im 19. Jh. angelegten _Kunstsammlungen_,
aus denen hervorzuheben: 2 Altarfluegel, fraenkisch, 1. H. 15. Jh., 12
Tafelbilder von _Cranach_ und seiner Werkstatt; 7 Fuerstenbilder von _Jost
Stettner_ M. 16. Jh.; zahlreiche Portraets aus 2. H. 16. und 17. Jh.;
karolingischer Elfenbeindeckel aus Gandersheim; Sandsteinmadonna aus
Koenigsberg A. 15. Jh.; Holzmadonna A. 16. Jh. aus der H. Kreuz-K. in
Coburg; von einem ausgezeichneten Werkstattgenossen Riemenschneiders; von
demselben Altarwerk, 2 Engel und 3 Relieftafeln; Kruzifix von _Veit Stoss_
(?) und zahlreiche andere Holzskulpturen des 15. und 16. Jh.
Ausgezeichnete Moebel, Glaeser, Waffen. Bedeutende Kupferstichsammlung, auc
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