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ten kommen koennte. Auch am Goldenen Horn teilte man stillschweigend diese Ansicht. Staerker als vorher wandte sich nunmehr die osmanische Sehnsucht, Entschaedigung fuer die verlorenen Reichsteile suchend, anderen Gebieten Asiens zu. Vom militaerischen Gesichtspunkte aus leider zu fruehzeitig! Ein Blick auf die inneren Zustaende von Staaten und Voelkern Ende 1917 Man befuerchte nicht, dass ich mich nunmehr, meine Abneigung gegen Politik bezwingend, in den Strudel des Parteistreites hineinstuerze. Ich kann aber die folgenden Ausfuehrungen, wenn ich das Bild, das ich geben moechte, nicht allzu lueckenhaft lassen will, nicht entbehren. Freilich, wer wird die Zeit, von der ich schreibe, jemals lueckenlos darzustellen vermoegen? Es werden immer wieder neue Fragen nach dem "Warum?" und nach dem "Wie?" auftauchen. Luecken werden bleiben, da so mancher Mund, den man jetzt schon zur Auskunft dringend benoetigte, fuer immer still geworden ist. Ich kann auch nicht ein in sich abgeschlossenes Bild, sondern nur Striche hier und Striche dort geben, mehr fuer eine Charakterzeichnung als fuer ein vollendetes Gemaelde. Scheinbar willkuerlich setze ich an, wenn ich mich zunaechst dem Orient zuwende. "Die Tuerkei ist eine Null", so kann man in einem Aktenstueck aus der Vorkriegszeit lesen, in einem deutschen, also keinem gegen die Tuerkei politisch gehaessigen Aktenstueck. Eine eigenartige Null, durch die die Dardanellen verteidigt wurden, die Kut-el-Amara gewann, gegen Aegypten zog, den russischen Angriff im armenischen Hochland zum Halten brachte! Eine fuer uns wertvolle Null, die, wie ich schon sagte, jetzt hunderttausende feindlicher Truppen auf sich zieht, Kerntruppen, die an den tuerkischen Grenzlaendern nagen, auch wohl dort eindringen, aber ohne den Hauptkoerper verschlingen zu koennen! Was gibt wohl dieser Null die innere Staerke? Selbst fuer den, der in diesen Zeiten, ja schon lange vorher, in dem Lande der Osmanen lebte, ein Raetsel! Stumpf und gleichgueltig erscheint die grosse Masse, selbstsuechtig und unempfindlich gegen hoeheres voelkisches Empfinden ein grosser Teil hoher Kreise. Der ganze Staat wird anscheinend nur aus Voelkerschaften gebildet, die durch tiefgehende Spalten getrennt, kein gemeinsames Innenleben haben. Und doch besteht dieser Staat und zeigt staatliche Kraefte. Die Macht Konstantinopels scheint am Taurus ihre Grenze zu haben; ueber Kleinasien hinaus herrscht kein wirklicher tuerkischer Einfl
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