edienen. Drei
Loth der getrockneten Blueten mit Wasser gekocht und getrunken, reinigen
den Koerper auf eine merkwuerdig schnelle und sichere Weise von den
gefraessigen Schmarotzern; indessen ist die dadurch bewirkte Befreiung nur
eine voruebergehende und keine Heilung des Uebels. Der Kussobaum erreicht
eine Hoehe von fuenfzig bis sechzig Fuss und verleiht mit seinen
weitausgedehnten und dichtbelaubten Zweigen dem Wanderer kuehlen Schatten;
jedoch soll es gefaehrlich sein, zur Bluetezeit unter ihm zu schlafen; so
berichtet wenigstens Isenberg.
In Schoa wird unter Kusso die _Hagenia abessinica_ verstanden, die
gleichfalls wurmtreibend wirkt. Als eine abessinische Charakterpflanze
verdient die _stachelige Kugeldistel_ (_Echinops horridus_), die bis zu
zehn Fuss Hoehe erreicht, hervorgehoben zu werden. Es ist eine stattliche
Staude mit straff aufstehenden Stengeln, dornig gezaehnten Blaettern und
runden Bluetenkoepfen, aus denen Dornen hervorragen. Neben ihr finden wir
eine andere nicht minder auffaellige Art, die riesige Kugeldistel
(_Echinops giganteus_), deren kopfgrosse Blueten auf 15 Fuss hohem Stengel
stehen; beide Arten steigen bis zu 13,000 Fuss an.
Wir sind nun allmaelig hinaufgelangt in die hoechsten Regionen der Deka. Die
Hochbaeume erscheinen immer spaerlicher und finden sich vorzueglich noch
laengs den Ufern der Wildbaeche und Schluchten, die dornigen Akazien und
Pterolobien sind verschwunden. Vor uns liegen Alpenmatten mit tausenden
von kleinen, schoen bluehenden Alpenpflanzen bedeckt, unter denen sich
blaubluehende Salbeiarten besonders auszeichnen. Daneben stehen Senecionen
und der fiebervertreibende _Celastrus obscurus_, die _Primula semiensis_.
Ueber diesen erheben sich Straeucher, besonders Hypericum und Cytisus. Den
europaeischen Eindruck, welchen diese Pflanzen etwa hervorbringen koennen,
vertreiben die _baumartigen Eriken_ oder Zachdi (_Erica arborea_), die bis
zu 30 Fuss heranwachsen und einen 11/2 Fuss im Durchmesser haltenden Stamm
besitzen, dessen Holz eine vorzuegliche Schmiedekohle liefert, waehrend die
reiche weisse Bluetenfuelle den suessesten Honigseim den Bienen darbietet.
Jetzt aber entwickelt sich vor unsern erstaunten Blicken in der Hoehe von
12,000 Fuss ein neues, ueberraschendes Bild, eine Pflanze tritt auf, die fuer
den Charakter ihres Bereichs bestimmend ist, die _Dschibarra_
(_Rhynchopetalum montanum_). Diese Lobeliacee ueberrascht den Wanderer in
den kalten Hochgebirgen an der aeus
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