I. 1415
angelegten Stadtbefestigung.
Sog. *Kunsthaus,* ursp. als Schauspielhaus erb. 1594 fuer Ldgrf. Moritz den
Gelehrten, umgebaut 1696 von _Paul Du Ry_.
*Orangerieschloss* 1701-1711 von Ldgrf. Carl nach italienischen
Reiseerinnerungen; jedoch ist die spezielle Stilerscheinung des malerisch
empfundenen, im einzelnen viel Reizendes enthaltenden Gebaeudes
franzoesisch. Architekt _Paul Du Ry_ (nicht sicher). Der innere Ausbau erst
1730 voll. In der Mitte Apollosaal mit stuckierten Waenden. Vom einstigen
Statuenschmuck vieles zerstoert. In einem anschliessenden Pavillon das
*Marmorbad* 1720-28 mit den ihrer Zeit beruehmten Skulpturen von _Pierre
Monot_. Als Gegenstueck das *Kuechenschloss* 1765. Unterhalb der Orangerie
breitet sich der grossartige *Augarten* aus, entworfen von _Le Notre_, E.
18. Jh. anglisiert.
*Alte Gemaeldegalerie*. 1751 von _Charles Du Ry_.
*Garde du Corps-Kaserne*. 1768 von _S. L. Du Ry_.
*Museum Fridericianum* (Bibliothek). 1769-79 von _S. L. Du Ry_,
klassizistisch in besonders strenger und trockener, an englische Bauten
dieser Richtung erinnernder Auffassung; lang gestreckt in 19 Achsen;
einzige Pilasterordnung, jonisch, mit untergeordneter Behandlung der in 2
Geschossen angeordneten Fenster, oberer Abschluss durch Balustrade mit
Vasen und Statuen, in der Mitte vorspringende Tempelfront.
*Au-Tor*. 1782 von _S. L. Du Ry_, die 2 Wachthaeuser abgebrochen. Der
Triumphbogen (1824 von _Bromeis_) auf den Platz vor dem Regierungsgebaeude
versetzt.
*Privathaeuser.* Fachwerkbauten des 16. und 17. Jh. in ziemlicher Menge,
einige durch neuerliche Rest. wieder zu Ansehen gebracht. Eines der
aeltesten Altmarkt 21; Druselgasse 27 ao. 1557; Bruederstr. 2 ao. 1597;
Oberste Gasse 17 ao. 1651. Am steinernen Erdgeschoss des Hauses Brink 8
huebsches Vesperbild E. 15. Jh. Wildemannsgasse 19 Steinbau des 17. Jh. mit
Diamantquadereinfassung der Fenster. Von _Charles Du Ry_ das Haus Theodor
Landre Ecke Karls- und Wilhelmsstr. Das Rokoko sehr gut vertreten durch
das Haus am Friedrichsplatz gegenueber dem Theater und eine fast mit dem
Asamhaus in Muenchen wetteifernde Stuckfassade Koenigsplatz 55. Das Haus des
Ministers v. Jungken Ecke Friedrichsplatz und Koenigsstr. (jetzt k. Schloss)
bmkw. als erstes rein klassizistisches Werk _S. L. Du Rys_ beg. 1767
(durch Anbau 1821 erweitert und als kurfuerstliches Palais eingerichtet).
Von _demselben_ 1773 das v. Waitzsche Haus, 1775 das franzoesische Rathaus.
Zahlreich
|