chen Landschaften Enarea und
Kaffa die Urheimat des _Kaffees_ sein, wie denn auch der Name desselben
mit dem letztgenannten Distrikte sicher in Zusammenhang steht. In Schoa
war der Anbau und Genuss des Kaffees untersagt, weil er das
Lieblingsgetraenk der Muhamedaner ist, und auch in Amhara trinken die
Christen denselben in der Regel nicht, wenn er auch bei Korata (Kiratza)
am Tanasee gebaut wird und dort auf basaltischem Boden und gewissermassen
ohne Pflege gedeiht. Allein dort ist er fast nur Handelswaare. In Kaffa
und Enarea dagegen waechst er wie Unkraut weit und breit im Lande, dessen
Bewohner ihn als Lieblingsgetraenk betrachten und fast nur einen nominellen
Preis fuer ihn zahlen; nur dem Mangel an Verbindungswegen ist es
zuzuschreiben, dass er von dort aus nicht ganz Europa ueberschwemmt und alle
uebrigen Sorten dort durch Guete und Billigkeit vom Markte verdraengt. Der
kurz vor der Regenzeit gepflanzte Samen erscheint bald als Setzling ueber
der Erde, wird verpflanzt, bewaessert und mit Schafmist geduengt, um nach
sechs Jahren als erwachsenes Baeumchen waehrend der Monate Maerz und April
dreissig bis vierzig Pfund Kaffee zu liefern. Namentlich auf zersetztem
vulkanischen Gestein, in geschuetzten Thallagen gedeiht der acht bis zehn
Fuss hohe, mit dunkelglaenzendem Laube und fruchtbeladenen Zweigen versehene
Baum vortrefflich. Die dunkelgruenen Beeren werden zur Reifezeit roth und
umschliessen mit milchweissem Fleische die Samen. Nachdem sie geschuettelt
und gesammelt sind, werden sie in der Sonne getrocknet, worauf der Wind
das Geschaeft des Reinigens von den duerren Schalen uebernimmt, das
gewoehnlich im Laufe eines Monats vollendet ist. Diejenigen Samen jedoch,
welche zur Fortpflanzung dienen sollen, behalten ihre Schale. Theuer wird
das Produkt nur durch den weiten Transport, die schlechte Beschaffenheit
und Unsicherheit der Strassen, die nach dem Meere fuehren, und durch die
Abgaben, welche an alle kleinen Haeuptlinge im Danakillande gezahlt werden
muessen, ehe die Karawane die Seehaefen Zeyla oder Tadschurra erreicht. Was
den Geschmack des suedabessinischen Kaffees anbelangt, so versichern
Kenner, dass er dem feinsten arabischen, selbst dem edlen Mocha, noch
vorzuziehen sei. Aber so wie die Lage Abessiniens jetzt ist und namentlich
wegen der Unsicherheit der Karawanenstrassen ist so leicht nicht daran zu
denken, dass Kaffa-Kaffee die arabischen, ostasiatischen und amerikanischen
Produkte auf unsern Maerkten verd
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