lanifrons_ u. s. w.) und andere Kameeldornbaeume von grosser
Wichtigkeit, da in ihrem Schatten sich Menschen und Vieh sammeln koennen.
Einige liefern Gummi arabicum und die dornigen Zweige dienen den Kameelen
als Futter.
Eine sehr eigenthuemliche Erscheinung in der Kolaregion ist die
papierrindige _Boswellia_ (_B. papyrifera_). Sie ist ein stattlicher Baum
mit grossen ahornartigen Blaettern und kleinen rothen Bluetenbuescheln.
Unmittelbar nach der Regenzeit zeigt der Stamm eine blassgruene glatte
Rinde, die in der Trockenheit bald springt und sich in grossen papierduennen
Blaettern abloest. Wo ein Einschnitt gemacht wird, entquillt in reichlicher
Menge ein klebriger Milchsaft, der bald an der Luft erhaertet und klare
Bernsteinfarbe annimmt.
Neben den genannten Pflanzen sind noch die Gattungen Zizyphus, Balanites,
Dahlbergia, Sterculia, Salvadora, das stachelige Pterolobium und die
langfruechtige Baum-Cassia in der Kola vorzugsweise vertreten. Der
graublaetterige Uscher (_Calotropis procera_) ueberrascht durch seine
ballonartigen, mit atlasglaenzender Wolle gefuellten Fruechte.
Mehrere Euphorbia-Arten kommen in ausserordentlicher Groesse vor. Unter
denselben zeichnet sich als Charakterpflanze die schoene,
armleuchterartige, oft bis vierzig Fuss hohe _Kronleuchter-Euphorbie_ (_E.
abessinica_), der _Kolqual_, besonders aus. Er gleicht einem Cactus, der
zum Baum geworden ist, aber seine Regelmaessigkeit, sein eigenthuemliches
Wesen, die Fuelle seiner Blaetter, die gleichartige Verzweigung derselben
beibehalten hat.
[Illustration: Baobab mit Schlingpflanzen, im Vordergrunde
Agaseen-Antilopen. Zeichnung von Robert Kretschmer.]
[Illustration: Landschaft mit Kronleuchter-Euphorbien und Mimosen.
Zeichnung von Robert Kretschmer.]
Licht hebt er sich ab von dem dunklen Gelaende und verleiht der Landschaft
einen wunderbaren Schmuck. An dem Milchsafte dieser Pflanze ist schon
mancher erblindet, waehrend er andererseits als Arznei gegen
Hautkrankheiten u. s. w. gebraucht wird. Das Holz des Kolqual wird zum
Hausbau benutzt, um Querbalken zu belegen; aus der Kohle desselben
fabrizirt man Schiesspulver. Der Kolqual erreicht seine groesste Verbreitung
zwischen 4500 und 5000 Fuss Meereshoehe, allein er kommt selbst bis 11,000
Fuss Hoehe vor. In den tiefer liegenden Gegenden ist die _Sykomore_ sein
Begleiter, der ihn aber bald verlaesst. Diese Feigenart, welche von den
Abessiniern Worka, die Goldene, genannt wird, steht
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