uecken baut der
Abessinier nicht und die alten, von den Portugiesen hergestellten
zerfallen.
Schoa schliesslich, der suedliche Theil Abessiniens, sendet seine nach
Westen gehenden Stroeme dem Abai zu, im Osten zieht sich dagegen der aus
Gurague kommende _Hawasch_ um das Land, allein er erreicht das Rothe Meer
nicht und versandet in den Salzebenen und Lagunen der Danakilkueste.
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_Klimatische Verhaeltnisse._ Unter den Tropen gelegen, von der Meereskueste
bis zu 15,000 Fuss Hoehe an die Grenze der Eisregion hinaufragend, die
suedliche Hitze und nordische Kaelte vereinigend, bietet Abessinien auf
seinem verhaeltnissmaessig beschraenkten Raume alle Erscheinungen der
ostafrikanischen Pflanzenwelt von der Flora der Wueste bis zu jener der
Hochlande in seltener Fuelle und unendlichem Reichthum dar. Aus dieser so
verschiedenen Hoehenlage ergiebt sich auch ein bedeutender Wechsel des
_Klimas_, und in der That kann man an einigen Orten binnen wenigen Stunden
aus der Region der Palmen bis auf die eisigen Hochebenen gelangen, wo die
Vegetation ein Ende nimmt. Schliesst man die heissen Kuestenstriche, die
tiefgelegenen Niederungen und die nicht minder tief in das Land
eingerissenen Thaeler, wie jenes des Takazzie, aus, so kann das Hochland
als ein klimatisch sehr beguenstigtes bezeichnet werden. Nach Rueppell sind
die taeglichen Abwechselungen in der Lufttemperatur von wenig Belang;
starke Stuerme sind eine grosse Seltenheit; die Feuchtigkeit der Regenzeit
hat gar keinen nachtheiligen Einfluss auf die Gesundheit, ja waehrend dieser
Zeit ist sogar am Vormittag fast stets der Himmel heiter und nur zwischen
zwei bis sechs Uhr bricht ein starkes Gewitter aus, welchem gewoehnlich
eine bewoelkte Nacht folgt. Die Witterung der Sommerzeit, d. h. der Monate
November bis Juni, ist im westlichen Abessinien die angenehmste, die man
sich denken kann, da in der Regel alle acht Tage ein leichter Regenschauer
faellt und die Waerme der sonst heiteren Luft wegen der relativen Hoehe des
Landes nichts weniger als drueckend ist. Welchen Gegensatz bietet dieses
Klima zu demjenigen des groesseren Theils von Afrika, das so viele Opfer
fordert!
In dem uns zu Gebote stehenden Manuskripte Zander's finden sich ueber den
Wechsel der Temperatur in Abessinien von den hoechsten Berggipfeln bis zu
den tiefsten Thaelern des Landes herab, also zwischen 14,000 und 3000 Fuss,
folgende mittlere Werthe in Graden nach Reau
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