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s Wohllebens zurueck. Wie wenig Unterschied war doch im Grund bei aller aeusseren Verschiedenheit zwischen dem, was hier und was im einfachen Hause die Herzen bewegte. Der russische General, der reiche Geschaeftsmann und er, der schlichte Musiklehrer, schliesslich hatten sie alle das gleiche Herzensanliegen. Geld und Gut allein befriedigte keinen, um ihre _Kinder_ sorgten sie sich, tuechtige Soehne wollten sie alle, und das konnte ein armer Musiklehrer so gut oder leichter haben als die Reichen. Am folgenden Morgen erschienen die beiden jungen Russen in der Fruehlingsstrasse, um ihren Abschiedsbesuch zu machen. Herr Pfaeffling war in der Musikschule, seine Frau empfing mit Freundlichkeit diese beiden Schueler, die ihrem Lehrer seine Aufgabe immer leicht gemacht hatten. Die jungen Leute drueckten sich nun schon gewandt in der deutschen Sprache aus, baten Frau Pfaeffling, ihren Dank zu vermitteln und teilten ihr mit, dass die Eltern ihre Abreise noch um einige Tage verschoben haetten, selbst noch einen Gruss schreiben und diesem das Honorar fuer die Stunden beilegen wollten. Unser Musiklehrer haette sie noch in der Fruehlingsstrasse treffen muessen, wenn er zur gewohnten Zeit heim gekommen waere. Aber es hatte heute in der Musikschule nach Schluss des Unterrichts eine sehr erregte Besprechung zwischen den Lehrern der Anstalt gegeben, und Herr Pfaeffling kam spaeter als sonst und nicht mit seiner gewohnten froehlichen Miene heim. Heute war er nicht, wie gestern, der Ansicht, dass reich oder arm nicht viel zum Glueck des Menschen ausmache! Der Direktor hatte mitgeteilt, dass zu dem abendlichen Konzert nur eine einzige Freikarte, auf seinen Namen lautend, fuer die Lehrer der Musikschule abgegeben worden sei. Darueber herrschte grosse Entruestung unter den Kollegen. Manche konnten sich ja auf eigene Kosten noch Plaetze verschaffen, fuer Herrn Pfaeffling war solch eine Ausgabe ausgeschlossen. Seine Frau machte einen schwachen Versuch, ihn doch dazu zu ueberreden. "Nein," sagte er, "ich saesse nur mit schlechtem Gewissen in dem Saal, habe ich doch noch nicht einmal die 60 Mark beisammen fuer den Arzt! Wenn die Russen heute das Geld geschickt haetten, das haette mich vielleicht verfuehrt. Die Leute sind auch so gedankenlos, sie tun, wie wenn unser einem das ganz gleich waere, ob man auf das Stundenhonorar wochenlang warten muss oder nicht! Und die Kuenstler! Wie leicht haetten sie noch eine Freikarte mehr schicken koennen! We
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