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Anblick der _Amba Zion_, welche sich suedlich von Atigrat in der Landschaft Haramat bis zu 9269 Fuss erhebt. Rueppell zog durch wiesenreiche Gruende am 1. Juni 1832 an dieser maerchenhaften Felswand hin. "Die Sandsteinterrasse bildete zur Rechten unsres heutigen Weges ein schroffes Vorgebirge, das sich bei 1200 Fuss ueber die Thalebene erhob und einen ausgezeichneten Punkt zur geographischen Orientirung darbot; sein Name ist Amba Zion. Der Boden der Landschaft fing nun an, ziemlich eben zu werden (nach Sueden zu) und bestand in einer nackten, unfruchtbaren und stellenweise mehrere Fuss breit auseinandergerissenen Sandsteinmasse, deren Spalten durchaus von emporgehobener Lava ausgefuellt waren." Von all den eben angefuehrten Gebirgen werden die noch hoeheren und majestaetischeren Berge Semien's durch den Takazziestrom, eine der Hauptwasseradern Abessiniens, getrennt. Der Reisende, welcher auf dem hohen Plateau, das sich im Osten des Takazzie in Tigrie ausdehnt, dem Lande _Semien_ zuschreitet, erblickt bald vor sich ein wunderbares Panorama. Die Thaeler von Telemt und Semien liegen noch in Fruehnebel eingehuellt, auf den dunkle Purpurschatten fallen. Wie ein Meer breiten sich die obern Flaechen der Duenste horizontal und leicht vom Winde bewegt ueber dem tiefen Bette des Takazzie und andern unzaehligen Rissen und Thaelern aus, daraus ragen im Morgensonnengolde Zacken und Kegel wie Inseln und Burgen aus einem blauen Ozean und dahinter als hohe Mauer der hoch zum Himmel aufstrebende Gebirgsstock von Semien mit weit vorgeschobenen, Tausende von Fuss senkrecht abfallenden Massen. Diese Gebirge sind durchaus vulkanischer Natur, aber laengs ihrer vom Takazzie bespuelten Basis findet sich dieselbe Formation wie auf dem oestlichen Ufer dieses Stromes, Schiefer in der Tiefe mit horizontalem Sandstein ueberdeckt und vulkanische Lavakegel, die den letztern durchbrochen haben. Die hoechsten Spitzen von Semien reichen bis in die Eisregion und sind namentlich waehrend der Regenzeit zuweilen auf mehrere tausend Fuss herab mit hagel- oder firnartigem, sehr koernigem _Schnee_ bedeckt, der jedoch schnell schmilzt, und nur auf der Nordseite sieht man an sehr vor der Sonne geschuetzten Felsbaenken und in Schluchten fast das ganze Jahr ueber Eis, d. h. gefrorene, in den Bergen entspringende Wasser, oft in ansehnlichen Massen, theilweise allerdings auch von etwas derber Textur; von Gletschern und ewigem Schnee kann aber hier nicht die Rede sein
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