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verwahrte Reliquien Verenas beginnen erst mit dem J. 1347 und knuepfen
sich hier an den Namen der Koenigin Agnes, Alberts Tochter und Wittwe des
Ungarnkoenigs Andreas. Am 2. Sept. jenes Jahres erst wird die bis dahin
seit 1294 in ihren Brandtruemmern gelegne Stiftskirche in Gegenwart der
Koenigin neu geweiht. Als damals bereits vorhanden gewesne Reliquien
werden genannt Verenae Leib und Haupt nebst solchen der 11,000
Jungfrauen; die Fuerstin fuegt Peters- und Georgsreliquien hinzu, selbst
aber verehrt und schenkt sie nachmals dem Stifte Koenigsfelden 1357: ein
geschlagen silberin hovpt mit sant Verenen heiltum. Argovia 5, S. 98 und
133. Bei dem hoechst ungeregelten Haushalte des Stiftes wurde es zu
Zurzach Sitte, Verenas "Reliquiensaerglein" in Nothfaellen aus der Kirche
zu nehmen und in Privathaeuser zu tragen, und der Konstanzer Bischof
Heinrich III. muss diesen Missbrauch durch ein besondres Reskript
verbieten. Nach einem abermaligen Stiftsbrande 1471 und abermaliger
Einweihung wird ein Verzeichniss der Reliquien aufgenommen, welches
nunmehr in Hubers Gesch. des Stift. Zurzach, 1869, S. 45 woertlich
mitgetheilt steht; es ergiebt fuer unsere Zwecke: In der runden
vergoldeten Monstranz sind damals Partikeln Verenae enthalten; in der
grossen kupfervergoldeten Monstranz ein Zahn Verenae; in der kleinen
silbernen Monstranz gleichfalls Partikeln, im kleinen Sarkophag
(Reliquienkiste) ein Zahn Verenae; in einem Eichenkistlein Asche und
Gebein derselben; im Sarge des 1465 verstorb. Probstes Lidringer eine
Partikel vom Kruge Verenae. Alle diese Ueberbleibsel wurden zerstreut
und vernichtet, als 1529 die Kirchenreform auch in Zurzach durchgesetzt
wurde. Den Hergang schildert Heinr. Kuessenberg, seit 1521 Kaplan im
benachbarten Klingnau, wir folgen hier den aus seiner Handschrift
entnommenen Notizen Hubers l.c. 74-132. Stiftskirche, Pfarrkirche,
Moritzkapelle und Verenagruft wurden ausgeraeumt, in letzterer jedoch die
Reliquien, wie es das Mehr der Gemeinde-Abstimmung beschlossen hatte,
unversehrt gelassen. Nach Eroeffnung der Verenagruft fand sich nichts
anderes vor als "eine kleine Truhe, ein Stuecklein von Verenas Krug und
Holztruemmer von Verenas Todtenbaum". Ihre uebrigen Reliquien lagen in der
Sakristei im sg. Grossen Sarg. Dieser enthielt ein in einem hoelzernen
Saerglein (Schrein) eingeschlossenes zweites aus Eisen, in welchem nebst
Rueckgratstruemmern vier apfelgrosse Lehmkugeln waren, zusammengebacken
mit Asche und K
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