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as Antlitz des Verraeters! Er ist Hildebrand, der Sohn des Hildegis!" Ein Ruf des Staunens und Schreckens lief durch die Menge. "Sein eigner Enkel!" "Alter, du sollst nicht weiter richten! Du bist grausam gegen dein Fleisch und Blut!" rief Hildebad aufspringen. "Nur gerecht, aber gegen alle," sagte Hildebrand, den Stab auf die Erde stossend. "Armer Witichis!" fluesterte Graf Teja. Aber Hildebad sprang auf und eilte hinweg nach dem Lager. "Was kannst du fuer dich vorbringen, Sohn des Hildegis?" fragte Hildebrand. Der junge Mann trat hastig vor: sein Antlitz war von Zorn geroetet, nicht von Scham: keine Spur von Furcht lag auf seinen Zuegen: sein langes, gelbes Haar flog im Wind. Die Menge war von Mitgefuehl ergriffen. Schon der Bericht seines todesmutigen Widerstandes, dann die Entdeckung seines Namens, endlich jetzt seine Jugend und Schoenheit sprachen maechtig fuer ihn. Er liess sein Auge flammend die Reihen durchfliegen, und mit Stolz auf dem Alten haften. "Ich verwerfe dies Gericht! Euer Gesetz trifft mich nicht! Ich bin Roemer, kein Gote! Mein Vater starb vor meiner Geburt, meine Mutter war eine Roemerin, die edle Cloelia. Diesen barbarischen Alten hab' ich nie als mir verwandt empfunden. Seine Strenge hab' ich verachtet wie seine Liebe. Seinen Namen hat er mir, dem Kinde, aufgezwungen, mich meiner Mutter entrissen. Ich aber entlief ihm, sobald ich konnte: nicht Hildebrand, Flavus Cloelius habe ich mich von je genannt. Roemisch waren meine Freunde, roemisch von jeher meine Gedanken, roemisch mein Leben. All meine Freunde gingen zu Belisar und Cethegus: sollt' ich zurueckbleiben? Toetet mich, ihr koennt' es und ihr werdet's. Aber gesteht, dass es Mord ist, nicht Rechtsvollzug. Ihr richtet keinen Goten, ihr ermordet einen gefangenen Roemer. Denn roemisch ist meine Seele." Schweigend, mit gemischten Empfindungen hoerte die Menge diese Verteidigung. Da erhob sich ingrimmig der Alte, sein Auge spruehte Blitze, seine Hand zitterte, vor Zorn, an dem Stabe. "Elender!" schrie er, "du bist eines gotischen Mannes Sohn, das raeumst du ein. So bist du denn ein Gote: und wenn du dich als Roemer fuehlst, verdienst du schon dafuer, zu sterben. Sajonen, fort mit ihm, an den Galgen." Da trat der Gefangene noch mal an die Schranken der Stufe. "So sei verflucht," schrie er, "du tierisch rohes Volk! Verflucht, ihr Barbaren allesamt, und zumeist du, Greis, mit dem Wolfsherzen! Glaubt nicht, dass all eure Wildheit euch
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