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Und - rasch streifte er dem Koenig das Gewand ueber den linken Knoechel zurueck. "Sieh her, Rauthgundis, noch ist die Narbe des Blutschnitts nicht verwischt. Aber der Schwur ist verwischt in seiner Seele. So schwor er damals, als er noch nicht Koenig war. Und als ihn die Tausende von gotischen Maennern auf dem Feld von Regeta auf den Schild erhoben, da that er einen zweiten Schwur: "Mein Leben, mein Glueck, mein alles, euch will ich's weihn, dem Volk der Goten, das schwoer ich euch beim hoechsten Himmelsgott und bei meiner Treue." Nun, Witichis, Waltaris Sohn, Koenig der Goten, ich mahne dich an jenen doppelten Eid zu dieser Stunde. Ich frage dich, willst du opfern, wie du geschworen, dein alles, dein Glueck und dein Weib, dem Volk der Goten? Siehe, auch ich habe drei Soehne verloren fuer dies Volk. Und habe meinen Enkel, den letzten Spross meines Geschlechts, geopfert, gerichtet fuer die Goten, ohne Zucken mit den Wimpern. Sprich, willst du das Gleiche thun? willst du halten deinen Eid? oder ihn brechen und ehrlos unter den Lebendigen, verflucht sein unter den Toten, willst du?" Witichis wand sich im Schmerz unter den Worten des furchtbaren Alten. Da erhob sich Rauthgundis. Die Linke auf ihres Mannes Herz gelegt, die Rechte wie abwehrend gegen Hildebrand ausstreckend, sprach sie: "Halt ein. Lass ab von ihm. Es ist genug, schon laengst. Er thut, was du begehrst. Er wird nicht ehrlos und eidbruechig an seinem Volke, um sein Weib." Aber Witichis sprang auf und umfasste sie, als wollte man ihm sein Weib sogleich entreissen. "Geht jetzt," sprach sie zu den Maennern, "lasst mich allein mit ihm." Teja wandte sich zum Ausgang, Hildebrand zoegerte. "Geh nur, ich gelobe es dir:" sprach sie, die Hand auf die Marmorurne legend, "bei der Asche meines Kindes: mit Sonnenaufgang ist er frei." "Nein," sprach Witichis, "ich stosse mein Weib nicht von mir, nie." "Das sollst du nicht. Nicht du vertreibst mich: ich wende mich von dir. Rauthgundis geht, ihr Volk zu retten und ihres Gatten Ehre. Du kannst dein Herz nie von mir loesen: ich weiss es, es bleibt mein, seit heute mehr denn je. Geht, was jetzo zwischen uns beiden zu leben ist, traegt keinen Zeugen." Schweigend verliessen die Maenner das Zelt, schweigend gingen sie miteinander die Lagergasse hinab, an der Ecke hielt der Alte. "Gut Nacht, Teja," sagte er, "jetzt ist's gethan." "Ja, doch wer weiss, ob wohlgethan. Ein edles, edles Opfer: noch viele andre
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