en Fleisch
und Wein. Sie lassen sich nicht abweisen und der Fuehrer: - da ist er
schon" -
"Totila!" jauchzte Valeria und flog dem Geliebten entgegen, der in
schimmernder Ruestung, vom weissen Mantel umwallt, waffenklirrend,
heranschritt.
"O du bringst Luft und Leben!" "Und neues Hoffen und die alte Liebe," rief
Totila. Und sie hielten sich umschlungen.
"Wo kommst du her? Wie lang bist du mir fern geblieben!" - "Ich komme
geradeswegs von Paris und Aurelianum, von den Hoefen der Frankenkoenige. O
Cassiodor, wie gut sind jene daran jenseit der Berge! Wie leicht haben
sie's! Da kaempft nicht Himmel und Boden und Erinnerung gegen ihre
Germanenart. Nahe ist der Rhenus und Danubius und ungezaehlte
Germanenstaemme wohnen dort in alter ungebrochner Kraft: - wir dagegen sind
wie ein vorgeschobner, verlorner Posten, ein einzelner Felsblock, den
rings feindliches Element benagt.
Doch desto groesser," sprach er, sich aufrichtend, "ist der Ruhm, hier,
mitten im Roemerland, Germanen ein Reich zu bauen und zu erhalten.
Und welcher Zauber liegt auf deinem Vaterland, Valeria. Es ist das unsre
auch geworden! Wie frohlockte mein Herz, als mich wieder Oliven und
Lorbeer begruessten und des Himmels tiefes, tiefes Blau. Und ich fuehlte
klar: wenn mein edles Volk sich siegreich erhaelt in diesem edlen Land,
dann wird die Menschheit ihr edelstes Gebilde hier erstehen sehn."
Valeria drueckte dem Begeisterten die Hand.
"Und was hast du ausgerichtet?" fragte Cassiodor.
"Viel! - Alles! Ich traf am Hofe des Merowingen Childibert Gesandte von
Byzanz, die ihn schon halb gewonnen, als sein Bundesgenosse in Italien
einzufallen. Die Goetter - vergieb mir, frommer Vater - der Himmel war mit
mir und meinen Worten. Es gelang, ihn umzustimmen. Schlimmstenfalls ruhen
seine Waffen ganz. Hoffentlich sendet er uns ein Heer zu Hilfe."
"Wo liessest du Julius?"
"Ich geleitete ihn bis in seine schoene Heimatstadt Avenio. Dort liess ich
ihn unter bluehenden Mandelbaeumen und Oleandern. Dort wandelt er, fast nie
mehr den Platon, meist den Augustinus in der Hand und traeumt und traeumt
vom ewigen Voelkerfrieden, vom hoechsten Gut und von dem Staate Gottes! Wohl
ist es schoen in jenen gruenen Thaelern: - doch neid' ich ihm die Musse nicht.
Das Hoechste ist das Volk, das Vaterland! Und mich verlangt's, fuer dieses
Volk der Goten zu kaempfen und zu ringen. Ueberall, wo ich des Rueckwegs kam,
trieb ich die Maenner zu den Waffen an. Schon drei starke Sc
|