i Syphax. "Dort! rief dieser: "ich schuetze die
Frauen in der Kirche!" Und er eilte in den Tempel.
"Steh, Roemer!" rief Teja, und sprang dem fliehenden Perseus nach.
Aber Perseus stand nicht: er lief an die Mauer: er erreichte die Luecke,
durch welche er hereingekommen war: doch er konnte sich in der Eile nicht
wieder hindurchzwaengen: so schwang er sich mit der Kraft der Verzweiflung
auf die Mauerkrone: und schon hob er den Fuss, sich jenseits hinabzulassen:
da traf ihn Tejas Axt im Wurf ans Haupt und ruecklings stuerzte er nieder,
samt seinem erlauschten Geheimnis. -
Teja beugte sich ueber ihn: deutlich erkannte er die Zuege des Toten. "Der
Archon Perseus," sagte er, "der Bruder des Johannes." Und sofort schritt
er die Stufen hinan, die zur Kirche fuehrten. An der Schwelle trat ihm
Mataswintha entgegen, hinter ihr Syphax und Aspa mit der Blendlaterne.
Einen Moment massen sich beide schweigend mit misstrauischen Blicken.
"Ich habe dir zu danken, Graf Teja von Tarentum," sagte endlich die
Fuerstin. "Ich war bedroht in meiner einsamen Andacht."
"Seltsam waehlst _du_ Ort und Stunde fuer deine Gebete. Lass sehen, ob dieser
Roemer der einzige Feind war."
Er nahm aus Aspas Hand die Leuchte und ging in das Innere der Kapelle.
Nach einer Weile kam er wieder, einen mit Gold eingelegten Lederschuh in
der Hand. "Ich fand nichts als - diese Sandale am Altar, dicht vor dem
Apostel. Es ist ein Mannesfuss."
"Eine Votivgabe von mir," sagte Syphax rasch. Der Apostel heilte meinen
Fuss, ich hatte mir einen Dorn eingetreten."
"Ich dachte, du verehrst nur den Schlangengott?" - "Ich verehre, was da
hilft." - "In welchem Fusse stak der Dorn." Syphax schwankte einen
Augenblick. "Im rechten," sagte er dann, rasch entschlossen.
"Schade," sprach Teja, "die Sandale ist auf den linken geschnitten." Und
er steckte sie in den Guertel. "Ich warne dich, Koenigin, vor solcher
naechtlichen Andacht."
"Ich werde thun, was meine Pflicht," sagte Mataswintha herb.
"Und ich, was meine." Mit diesen Worten schritt Teja voran, zurueck zum
Lager: schweigend folgte die Koenigin und ihre Sklaven.
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Vor Sonnenaufgang stand Teja vor Witichis und berichtete ihm alles.
"Was du sagst, ist kein Beweis," sagte der Koenig. - "Aber schwerer
Verdacht. Und du sagtest selbst, die Koenigin sei dir unheimlich."
"Gerade deshalb huet' ich mich, nach blossem Verdacht zu handeln. Ich
zweifle manchmal, ob wir
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