esicht und Hals. "Cethegus," rief er, "es ist aus! Die
Barbaren sind in Rom! Die Mauer ist erstiegen." "Wo?" fragte der Praefekt
tonlos. "Am Grabmal Hadrians!" - "O mein Feldherr!" rief Lucius Licinius,
"ich habe dich gewarnt."
"Das war Witichis!" sagte Cethegus, die Augen zusammendrueckend.
"Woher weisst du das!" staunte Kallistratos. "Genug, ich weiss es." Es war
ein furchtbarer Augenblick fuer den Praefekten.
Er musste sich sagen, dass er, ruecksichtslos seinen Plan zum Verderben
Belisars verfolgend, eine Spanne Zeit Rom uebersehen hatte. Er biss die
Zaehne in die Unterlippe.
"Cethegus hat das Grabmal Hadrians entbloesst! Cethegus hat Rom ins
Verderben gestuerzt!" rief Bessas an der Spitze der Leibwaechter.
"Und Cethegus wird es retten!" rief dieser, sich hoch im Sattel
ausrichtend. "Mir nach, alle Isaurier und Legionare." "Und Belisar?"
fluesterte Syphax. - "Lasst ihn herein. Erst Rom: dann alles andre! Folgt
mir!" Und im Sturmflug sprengte er zurueck, des Weges, den er gekommen. Nur
wenige Berittene konnten ihm folgen: im Lauf eilte sein Fussvolk, Isaurier
und Legionare, nach.
Dreizehntes Kapitel.
Draussen vor dem tiburtinischen Thore ward es zu gleicher Zeit stiller. Ein
Bote hatte die gotischen Reiter von dem ueberfluessigen Gefechte abgerufen.
Sie sollten hier innehalten und alle verfuegbare Mannschaft um die Stadt
und ueber den Fluss eilig an das aurelische Thor senden, durch welches man
soeben in die Stadt gedrungen sei: dort brauche man alle Kraefte. Die
Reiter jagten, rechtsum schwenkend, nach jenem Thor, wo sich jetzt alles
zusammendraengte: aber ihr eigenes Fussvolk, stuermend an den
zwischenliegenden fuenf Thoren: der Porta clausa, nomentana, salaria,
pinciana und flaminia, versperrte ihnen den Weg so lange, dass sie zu der
Entscheidung zu spaet kamen, die am Grabmal des Hadrian gefallen war.
Wir erinnern uns der Lage dieses Lieblingsplatzes des Praefekten: dem
vatikanischen Huegel gegenueber, einen Steinwurf etwa vor dem aurelischen
Thor gelegen, mit diesem durch Seitenmauern verbunden und ueberall, ausser
im Sueden, wo der Fluss decken sollte, durch neue Waelle geschuetzt, ragte die
"_moles Hadriani_", ein gewaltiger runder Turm von festestem Bau. Eine Art
Hofraum umgab das eigentliche Gebaeude: vor der ersten, aeusseren
Deckungsmauer im Sueden floss der Tiber. Auf den Zinnen dieser Aussenmauer,
in dem Hofraum und auf den Zinnen der Innenmauer lagerten s
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