t von zwei gotischen Runden, die sich
an der Basilika kreuzten.
"Ei so donnre, bis du springst," schalt der Fuehrer der einen Schar, "aber
brumme mir nicht in meinen Befehl.
Haltet an. Wisand, du bist's? Wo ist der Koenig? Auch in der Kirche?"
"Nein, Hildebad, auf den Waellen."
"Recht so, da gehoert er hin! Vorwaerts, Heil dem Koenig." Und die Schritte
verhallten.
Da kam ein roemischer Lehrer mit einigen seiner Schueler vorbei. "Aber,
Magister," mahnte der juengste, "ich dachte, du wolltest in die Kirche?
Warum fuehrst du uns sonst aus dem Hause ins Freie bei diesem Unwetter?"
"Das sagte ich nur, um euch und mich aus dem Hause zu bringen. Was Kirche!
Ich sage dir, je weniger ich Daecher und Mauern um mich weiss, desto wohler
ist mir. Ich fuehr' euch auf die grosse, freie Wiese in der Vorstadt. Ich
wollte, wir haetten Regen. Waere der Vesuvius nahe genug, wie in meiner
Heimat, ich daechte, Ravenna werde heut' ein zweites Herculaneum. Ich kenne
solche Luft, wie sie heute weht - ich traue nicht!" Und sie gingen
vorueber.
"Willst du nicht mit mir gehn, Frau?" sprach der Mann in der Sturmhaube zu
der Gotin. "Ich muss sehen, Dromon, unsern Gastfreund, jetzt zu treffen:
sonst kommen wir diese Nacht wieder nicht unter Obdach. Ich kann dich
nicht allein lassen im Dunkeln. Du hast kein Licht bei dir."
"Siehst du nicht, wie mir die Blitze leuchten? Geh' nur, ich komme nach.
Ich muss noch was zu Ende denken -, zu Ende beten." Und die Frau blieb
allein. Sie presste beide Haende fest gegen die Brust und sah gegen den
schwarzen Himmel: leise nur bewegten sich ihre Lippen.
Da war es ihr, als saehe sie in den Hochgaengen, Galerien und Oberhallen des
gewaltigen Holzbaues der Speicher, die in dunkeln Massen ihr gegenueber
lagen, aus dem steinernen Rundbau des Cirkus ragend, ein Licht auftauchen
und hin und wieder, auf und abwaerts wandeln. Es musste wohl eine Taeuschung
durch die Blitze sein. Denn jedes frei getragene Licht haette der Wind in
den nach aussen offenen Galerien verloescht.
Aber nein: es war doch ein Licht.
Denn in regelmaessigen Zwischenraeumen wechselte sein Aufleuchten und sein
Verschwinden, wie wenn es hastigen Schrittes entlang den Gaengen mit ihren
verdeckenden Pfeilern und Halbmauern getragen wuerde. Scharf sah die Frau
nach dem wechselnden Licht und Schatten ... - -
Aber ploetzlich - o Entsetzen - fuhr sie empor.
Es war ihr: als sei die Marmorstufe, auf der sie gesessen, ein schlafend
Tier
|