e Versammelten stimmten bei.
"Nun, ich kann euch nicht in Worten widerlegen," rief Hildebad. - "Von je
hab' ich die Zunge ungefueger, als die Axt gefuehrt. - Aber ich fuehl' es
deutlich: ihr habt unrecht. - Haetten wir nur den schwarzen Grafen hier,
der wuerde sagen koennen, was ich nur spuere. Moegt ihr's nie bereuen! Mir
aber sei's vergoennt, aus diesem ungeheuerlichen Mischreich davonzugehn.
Ich will nicht leben unter Belisar. Ich zieh' auf Abenteuer in die Welt:
mit Schild und Speer und groben Hieben koemmt man weit."
Witichis hoffte, den treuen Gesellen in vertrautem Gespraech wohl noch
umzustimmen. Er fuhr jetzt in der Sache fort, die ihm so sehr am Herzen
lag. "Vor allem hat sich Belisar Schweigen ausbedungen, bis er Ravenna
besetzt hat. Es steht zu fuerchten, dass einige seiner Heerfuehrer mit ihren
Truppen von einer Empoerung gegen Justinian nichts wissen wollen. Diese,
sowie die verdaechtigen Quartiere von Ravenna, muessen von den Goten und den
verlaessigen Anhaengern Belisars umstellt sein, ehe die Entscheidung faellt."
"Huetet euch," warnte Hildebad, "dass ihr nicht selbst in diese Grube fallt!
Wir Goten sollen uns nicht aufs Feinspinnen verlegen. 's ist, wie wenn der
Waldbaer auf das Seil steigt - er faellt doch ueber kurz oder lang. Lebt
wohl: - moeg' es besser auffallen als ich ahne.
Ich gehe, von meinem Bruder Abschied zu nehmen. Der, wie ich ihn kenne,
wird wohl mit diesem Roemer-Gotenstaate sich versoehnen. Der schwarze Teja
aber, denk' ich, zieht mit mir davon."
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Am Abend durchlief die Stadt das Geruecht von einer Kapitulation. Die
Bedingungen waren ungewiss. Aber gewiss war, dass Belisar auf Verlangen des
Koenigs grosse Vorraete von Brot, Fleisch und Wein in die Stadt schickte,
welche an die Armen verteilt wurden. "Er hat Wort gehalten!" sagten diese
und segneten den Koenig.
Dieser erkundigte sich nun nach dem Befinden der Koenigin und erfuhr, dass
sie sich langsam wieder beruhige und erhole. "Geduld: - sprach Witichis
aufatmend - auch sie wird bald frei und meiner ledig."
Es dunkelte bereits, als eine starke Schar berittener Goten sich aus der
innern Stadt nach der Mauerluecke am Turm des Aetius wandte. - Ein langer
Reiter voran: dann eine Gruppe, die auf quergelegten Lanzen eine mit
Tuechern und Maenteln verhuellte Last in schweren Kisten trug. Dann der Rest
der stark geruesteten Maenner.
"Auf mit dem Notriegel!" rief der Fuehrer, "wir wo
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