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Belisars, des Weichherzigen, Hand zu sein. Du wirst ihm sagen, in wessen Gewalt er ist. Hier die beiden Pergamente. Hier die Schluessel - du sollst deine Stunde frei waehlen - zu seinem Kerker." Ein Strahl freudiger Hoffnung blitzte aus Mataswinthens Seele durch ihr Auge. Cethegus bemerkte es wohl. Aber ruhig laechelnd schritt er hinaus. Achtundzwanzigstes Kapitel. Bald, nachdem der Praefekt die Koenigin verlassen, war es dunkel geworden ueber Ravenna. Der Himmel war dicht mit zerrissenem Gewoelk bedeckt, das heftiger Wind an dem Neumond vorueberjagte, so dass kurzes, ungewisses Licht mit desto tieferem Dunkel wechselte. Dromon hatte seinen Abendrundgang in den Zellen der uebrigen Gefangenen vollendet und kam muede und traurig in sein Vorgemach zurueck. Er fand kein Licht brennend. Mit Muehe nur nahm er Rauthgundis wahr, die noch immer reglos an der Halbthuer lehnte, das Beil in der Hand, den Blick auf die Gangthuer geheftet. "Lass mich Licht schlagen, Frau, den Kienspan im Herdeisen entzuenden: und teile das Nachtmahl mit mir. Komm, du harrest hier umsonst." - "Nein, kein Licht, kein Feuer in dem Gemach! Ich sehe so besser, was draussen im Hof, im Mondlicht naht." - "Nun so komm wenigstens hierherein und ruhe auf dem Dreifuss. Hier ist Brot und Fleisch." - "Soll ich essen, waehrend er Hunger leidet?" - "Du wirst erliegen! Was denkst, was sinnst du den ganzen Abend?" "Was ich denke?" wiederholte Rauthgundis, immer hinausblickend: "Ihn! Und wie wir so oft gesessen in dem Saeulengang vor unserem schoenen Hause, wann der Brunnen plaetscherte in dem Garten und die Cikaden zirpten auf den Olivenbaeumen. Und die kuehle Nachtluft strich frei um sein liebes Haupt. Und ich schmiegte mich an seine Schulter. Und wir sprachen nicht. Und oben gingen die Sterne. Mit Schweigen. Und wir lauschten den vollen, tiefen Atemzuegen des Kindes, das eingeschlafen war auf meinem Schoss, die Haendchen, wie weiche Fesseln, um den Arm des Vaters geschlungen. Jetzt traegt sein Arm andre Fesseln. Eisenfesseln traegt er, - die schmerzen ... - -" Und sie drueckte die Stirn an das Eisengitter, fest und fester, bis sie selbst Schmerz empfand. "Herrin, was quaelst du dich? Es ist doch nicht zu aendern!" "Ich will es aber aendern! Ich muss ihn retten und - Ah, Dromon, hieher! Was ist das?" fluesterte sie und wies in den Hof. Der Alte sprang geraeuschlos an ihre Seite. In dem Hofe stand eine hohe, weisse
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